In Firmen geht es heute lockerer zu als früher, in kleinen Betrieben sowieso. Den Chef zu duzen – oder geduzt zu werden – ist gerade in Kleinbetrieben Standard und auch das EPU von heute pflegt mit seinen Zuarbeitern einen amikalen Ton.
Doch bei aller Freizügigkeit: Gerade wer selbstständig arbeitet, muss täglich die Balance zwischen Professionalität und Lockerheit finden, um sich zu behaupten. Die Etikette mal sausen zu lassen ist nur dann in Ordnung, wenn man sie kennt und im Regelfall auch beachtet. Hier ein paar eherne Regeln, um sicher durchs daily Business zu kommen
Dresscode
Dresscodes sind flexibler geworden, je nach Business darf man sich in seinem Outfit wohlfühlen und den unique selling point am Leibe tragen. Der fast schon symbolkräftige Kapuzenpullover steht dem Programmierer besser, als ein steifer Anzug, die Grafikerin braucht nicht mehr im Kostümchen leiden, ein Designer trägt besser seine eigene Kreation, als eine austauschbare Business-Uniform.
Klingeltöne
Gerade wenn man viel am Handy telefoniert, muss man korrektes Miteinander achten, sonst wird es schnell nervtötend. Witzige, laute Klingeltöne? Bitte nicht. Das findet das Gegenüber höchstens einmal halbwegs originell, danach nur noch penetrant.
Smartphone
Auch das Checken von Mails und SMS während eines Gespräches sind ein No-Go – außer vielleicht man muss im Auftrag und/oder im Einklang mit den anderen eine notwendige Information recherchieren. Ansonsten gilt: Während wichtiger Unterhaltungen sollte höchstens der Vibrationsalarm eingestellt sein.
Mailverkehr
Unsere Postfächer sind überflutet mit E-Mails, die wir nicht lesen wollen und nicht mehr überschauen können.
- Umfangreiche Verteiler und die daraus entstehende Flut an Nachrichten sorgen für Ärger, das Motto im Mailverkehr muss lauten reduce it to the max. Das gilt auch für zu lange Mails.
- Übereifriges in-CC-Setzen wird zum Problem, wenn es zu pauschal oder zu ungezielt eingesetzt wird. Manche E-Mail-Programme bieten die Möglichkeit, Filter für CC-Mails einzurichten. Diese landen dann in einem eigenen Ordner. Und vergessen Sie den Satz: Aber Du warst doch in CC!, CC bedeutet niemals eine Verpflichtung.
Lesebestätigungen sind etwas höchst Unsympathisches und halten auch rechtlich nicht Stand.
%MEDIUM-RECTANGLES%
Zu Tisch
Vermutlich können die meisten von uns mit Messer und Gabel umgehen und haben auch nicht die Angewohnheit, vor dem Kollegen in der zu Nase bohren. Trotzdem etwas Grundsätzliches:
- Egal wie locker der Lunch verläuft, Schlüssel und Geldbörse haben am Tisch nichts zu suchen.
- Das Handy ist ein Grenzfall, im Zweifelsfall bleibt es in der Tasche.
Du darfst gegen Regeln verstoßen, wenn du dies vorher ankündigst und erklärst, warum du dies ausnahmsweise tun musst. Wenn du also z.B. einen wichtigen Anruf erwartest, solltest du das auch ankündigen.
Es kommt immer auch darauf an, mit wem du wo und zu welchem Anlass speist. Ein Business-Lunch kann sehr locker und amikal zu Fortschritten führen, aber auch förmlichere Geschäftsessen gilt es zu beherrschen. Unsere Tipps dazu findest du hier.
Besprechungen und Meetings
Traurig, aber wahr: Manche Menschen verbringen die meiste Arbeitszeit in Teamsitzungen. Berücksichtige die drei Grundregeln, damit Besprechungen nicht zum üblen Zeiträuber werden.
- Limitiere die Zeit, damit alle schneller auf den Punkt kommen. So vermeidest du die Vergeudung von Arbeitsenergie.
- Erstell die Teilnehmerliste sehr selektiv. Gute Besprechungen entstehen nur dann, wenn die Richtigen am Tisch sitzen.
- Eine positive, höfliche Gesprächsatmosphäre ist für den Erfolg des Meetings entscheidend
Aufmerksamkeit
Egal, ob im Office, beim Telefonieren, Mailen oder einem persönlichen Treffen: Aufmerksamkeit für den Anderen ist das A und O. Nichts wird als unhöflicher empfunden, als abgeschasselt zu werden. Wahre Augenkontakt, nimm dir Zeit für eine persönliche Ansprache im E-Mail. Erledige beim Telefonieren nichts nebenbei. Und wenn: Lass es dir bloß nicht anmerken.
%MEETFOX%
Weiterlesen: Dresscodes nach Corona: Wie viel casual verträgt Ihr Business?
Weiterlesen: Handy im Business: Die Do's and Dont's
Weiterlesen: Geschäftsessen-Knigge: Die Do's and Dont's
Weiterlesen: Telefon-Knigge: So wirken Sie sympathisch und kompetent
Weiterlesen: Social Media: Wann das Du angebracht ist – und wann nicht
Kommentare ( 0 )