Hörbeiträge, denen man lange aufmerksam zuhört, etwa beim Autofahren, bei der Hausarbeit, beim Joggen – das ist der neue Podcast-Trend. Podcasts – eine Wortkreation aus iPod und broadcast (Sendung) – sind abonnierbare Audiobeiträge, die überwiegend über das Handy gehört werden. Rund 400 aktive Podcasts gibt es derzeit in Österreich. Die Hörbegeisterten sind überdurchschnittlich gebildet, 35% geben ihr Netto-Einkommen mit über 3.000 EUR an.
Trend zu Business-Podcasts
Von Business-Podcasts oder Branded Podcasts spricht man, wenn ein Unternehmen einen eigenen regelmäßigen Podcast als Marketing-Tool etabliert, um seine Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren.
Die Vorteile:
- Das gehörte Wort ist persönlich, emotional, vertrauensbildend.
- Die Hörer wollen sich neben alltäglichen Tätigkeiten die Zeit vertreiben und hören aufmerksam zu.
- Unternehmen können Nischenthemen emotional und kompetent besetzen, sich Expertenstatus aufbauen und zu Influencern werden.
- Durch die Abo-Funktion wird die Kundenbindung und -beziehung gestärkt.
- Audiobeiträge lassen sich mit dem Handy rasch produzieren, die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig, Aufwand und Kosten sind gering.
So kommen Sie in sieben Schritten zum eigenen Podcast:
1. Definieren Sie Ihre Zielgruppe
Was will ich verkaufen und an wen? Erarbeiten Sie eine Positionierung für eine klar definierte Zielgruppe, je spitzer, desto besser.
2. Finden Sie die passende Form
Finden Sie eine spannende Annäherung an das aufzubereitende Thema und eine passende journalistische Form: Ein-Personen-Show (hier sprechen Sie alleine ins Mikrofon), Interview mit Studiogast, vor-Ort-Reportagen, bei denen Sie die Umgebung beschreiben, Podiumsdiskussionen, die aufgezeichnet werden ...
Sie sollten im Kopf haben, was Sie sagen und fragen möchten. Spontan sprechen wirkt besser und authentischer als vorlesen. So könnte der Aufbau aussehen:
- Anfangsmusik zur Wiedererkennung des Formats
- Begrüßung mit eigenem Namen und Ankündigung der Themen, um die es in der aktuellen Folge gehen wird.
- Ein eventueller Studiogast sollte mit Namen, Beruf und dem, worüber er/sie heute sprechen wird, kurz vorgestellt werden. Diese Vorstellung muss in der Vorbereitung mit dem Studiogast abgesprochen werden!
- Den weiteren Ablauf bereiten Sie in Stichworten vor: Welche Themen, Fragen, Aspekte will ich auf jeden Fall ansprechen?
- Verabschieden Sie sich mit einem call to action, einer Aufforderung. Also etwa Abonniere unseren Podcast, teile ihn, sprich darüber ... und eventuell mit einer Vorankündigung der nächsten Folge und ihrem Thema.
4. Besorgen Sie das nötige Audio-Equipment
Sie können einen Podcast selbst mit dem Handy aufzeichnen – und zwar mit Hilfe einer Audio-App. Etwa mit Sound Cloud (kann direkt ins Handy aufzeichnen) oder Anchor Fm (damit können Sie auch Musik unterlegen).
Wer anspruchsvoller ist, nützt ein professionelles Mikrofon und ein Schneideprogramm für den PC (etwa Garage Band oder Audacity ...).
TIPP: Gönnen Sie sich ein paar Stunden Schulung für Stimmsitz und Artikulation, eine sonore Stimme wirkt attraktiver!
5. Wählen Sie einen Host
Sobald der Podcast fertig ist, brauchen Sie noch eine Plattform zum Hochladen und Weiterverteilen, einen sogenannten Audio-Host. Es gibt viele solcher Hosting-Plattformen: etwa sound cloud oder podigee. Nach der ersten Probezeit fällt dafür eine Gebühr an. Darüber hinaus sollten Sie Ihren Podcast auch bei itunes einreichen, das ist kostenlos.
6. Bewerben Sie Ihren Podcast
Teilen Sie Ihr Werk nun in sozialen Medien – über Facebook, Twitter, Instagram, in ihrem eigenen Newsletter und wo immer Sie ihre Zielgruppe vermuten. Wenn Sie über Budget verfügen, bewerben Sie den Podcast online. Verbreiten Sie den Podcast in Ihrer Zielgruppe. Je größer ihr Netzwerk ist, umso wirksamer.
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7. Haben Sie Geduld
Bauen Sie mit aktivem Netzwerken langsam eine treue Audience auf. Verzweifeln Sie nicht, wenn Sie nicht vom Start weg erfolgreich sind und in den berühmten iTunes-Charts der meistgehörten Podcasts landen. Hier sind ein langer Atem und eine gute Marketing Strategie wichtig.
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