Unsere digitale Kommunikation läuft mittlerweile über viele Kanäle – und alle sind sie 24/7 offen und bereit für den intensiven Informationsaustausch: Schon morgens lesen wir die Nachrichten am Smartphone oder Tablet, dann folgt der erste Blick in die diversen Social Media Kanäle. Jetzt noch via Whats App Bescheid geben, dass sich das Meeting verschoben hat und eine SMS zur Bestätigung des nächsten Termins schicken. Am Schreibtisch dann: mailen, doodlen, skypen bis in die Abendstunden. Damit setzen wir unser Gehirn einem Dauerfeuer an Informationen aus, unsere Konzentrationsfähigkeit sinkt, wir werden blind für unsere Umwelt und der Nacken schmerzt vom permanenten Blick auf das Display.
Aber es gibt Abhilfe – oder zumindest Linderung.
1. Guten Morgen, guten Abend
Der erste Tipp klingt simpel, ist aber sehr effektiv: Verwende einen analogen Wecker, nicht den auf deinem Smartphone. So kommst du nicht in Versuchung, sofort nach dem Erwachen online zu gehen. Ähnliches gilt für die abendliche Freizeitgestaltung: Beim Joggen, beim Ausgehen oder in der Badewanne – das Handy bleibt bitte aus.
2. Lerne Abschalten
Wenn die Erledigungen an den Devices erfüllt sind, schalte die Geräte einfach ab. Die Überwindung, sie neu anzuschalten, ist dann viel größer – das erneute Hochfahren dauert schließlich eine Zeit. Man überlegt es sich zweimal, das hilft gerade Overusern besonders.
3. Erstell einen Stundenplan
Natürlich ist es gerade für Selbstständige praktisch und reizvoll, gut erreichbar und so nicht immer auf einen fixen Arbeitsplatz angewiesen zu sein. Doch die Dosis macht das Gift: Mails regelmäßig checken – gut und schön, aber für Facebook, Messenger, Instagram und Co. muss eine gewisse Disziplin her, sonst verzetteln wir uns. Wer weiß, dass er nur zwei, drei Mal am Tag zu fixen Uhrzeiten die Nachrichten checkt – und sie dann auch beantwortet – braucht keine Angst mehr vor Überforderung zu haben.
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4. Schluß mit dem Multitasking
Hast du dich schon einmal dabei erwischt, wie du gleichzeitig telefonierst und eine Mail liest oder durch die Timeline scrollst? Speed kills! Und zwar die Aufmerksamkeit – wir werden anfälliger für Fehler. Bitte immer ein Kommunikationskanal nach dem anderen.
5. Deaktiviere alle Push-Nachrichten
Von vielen Apps erhält man häufige Benachrichtigungen, die nicht nur nerven, sondern auch vom Wesentlichen ablenken und uns in Versuchung führen, nachzusehen, was sich online so alles tut. Lösch auch alle Apps, die du nicht wirklich brauchest.
6. Schalt am Wochenende ab
Es muss ja nicht gleich eine Woche sein – und wenn, starte deine Entgiftung bitte im Urlaub. Digital Detox steht für einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone und anderen mit dem Internet verbundenen Geräten – und dazu gehört eben auch der totale Verzicht.
Einsteiger beginnen so: Schließ deine Projekte bis Freitag ab. Sollte Arbeit liegen bleiben, erstell eine To-do-Liste, die du die darauffolgende Woche gezielt abarbeitest. Und dann ab ins Wochenende, mit allem, was dazu gehört – aber ohne Smartphone und Co.
- Besonders schwere Fälle, wenden sich an Profis wie etwa an die Coaches von der Wurzelwerkstatt.
- Und hier finden Sie optimale Unterkünfte für den kalten Entzug.
7. Kleine Helfer
Paradoxerweise gibt es auch Apps, die uns dabei helfen wollen, öfters offline zu gehen. Die meisten arbeiten mit dem Vorführ-Effekt, also sie messen, wie lange wir online unterwegs sind. Manche motivieren dann auch, konkreter zu werden, legen Zeiten zum Surfen fest und schalten das Handy einfach aus, wenn wir zu verschwenderisch agieren.
- Quality Time etwa liefert Zahlen zu den Nutzungsgewohnheiten, hilft realistische Ziele zu setzen und dokumentiert Fortschritte.
- Für den Desktop-Browser eignet sich Rescue Time.
- Off Time optimiert die Selbstkontrolle und lädt auch Freunde und Kollegen zur Auszeit ein.
BUCHTIPP: Mail halten!: Die beste Selbstverteidigung gegen Handy-Terror, E-Mail-Wahnsinn und digitale Dauerablenkung von Anitra Eggler, campus verlag. Die Autorin, Coachin und Internet-Veteranin schenkt uns online übrigens auch offline-Zeit – mit einem Augenzwinkern.
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