Styling ist die Visitenkarte einer Person. Dies gilt auch – und besonders – in der digitalen Welt, da hier unsere Sinne durch die eingeschränkte Sicht auf den anderen und das Fehlen von Geruchssinn, Tastsinn und Präsenzaura nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Umso wichtiger für eine erfolgreiche Selbstdarstellung ist daher der optimale Einsatz von Styling, Farben und gegebenenfalls Make-up.
Krawatte, Sakko und Jacke
Bei Online Meetings gilt derselbe Dresscode, wie bei Face-to-Face-Treffen – mit der kleinen Ausnahme, dass hier auch die legerst mögliche Variante gewählt werden darf.
- Eine Krawatte ist – außer bei sehr formalen Sitzungen – üblicherweise kein Muss,
- Sakko oder die Jacke dürfen in Material und Schnitt etwas salopper sein, als bei einem Präsenztreffen und, nach Abklärung zwischen den Gesprächspartnern, auch offen getragen werden.
TIPP: Wählen Sie unbedingt ein passendes Unterteil. Denn es kann nie ausgeschlossen werden, dass Sie den Platz während der Sitzung verlassen müssen – und Jogging-Pants zur Anzugjacke sieht immer lächerlich aus.
Rollkragen oder Dekolleté?
Bei einem klassischem Online Meeting endet der Bildausschnitt zumeist etwas oberhalb der Taille. Daher ist das Dekolleté ein wichtiges Styling-Element.
Achten Sie insbesondere auf die Proportionen von Kragen beziehungsweise Oberteil.
- Ein hoch geschlossener Kragen, wie etwa bei einem Rollkragen-Pulli, lenkt den Fokus auf das Gesicht. Ist dies erwünscht und die Proportionen von Kopf zu Hals und Schulter gut proportioniert, vermittelt dieser Look eine klassische, neutrale Optik.
- Bei einem kurzen oder stärkerem Hals sind möglichst kleine Krägen und offene Ausschnitte, vorzugsweise ein V-Ausschnitt oder eckige Ausschnitte vorteilhaft: Ein geöffneter Kragen lässt den Hals länger erscheinen.
- Rechteckige, lange Halstücher oder dünne Schals sind quadratischen kurzen Tüchern vorzuziehen.
Farben und Muster
Hier gelten die gleichen Regeln wie bei Film & Fernsehen: Die Farben des Outfits sollten ebenso wie im realen Leben auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmt sein und schmeichelnd kontrastieren.
- Vorsicht ist daher bei Nude- und Beigenuancen, aber auch bei sehr intensiven Farben wie Ferrari-Rot, Giftgrün oder Blitzblau geboten, da letztere den Gesichtsausdruck dominieren können.
- Prinzipiell gilt: Je lebendiger die Farben und Muster, desto aktiver und dynamischer ist das Erscheinungsbild, je neutraler, desto unauffälliger ist die Wirkung am Bildschirm.
- Die Designs sollten, falls sie kontrastvoll sind, überdies nicht zu klein sein, um einem unruhigen Bildflimmern vorzubeugen.
Make-up für die optische Wirkung
Die Auflösung von Computerbildschirmen ist zumeist nicht sehr hoch, daher ist es wichtig, Augen und Mund sowie eventuell die Augenbrauen dezent zu betonen, um bestmöglich wahrgenommen zu werden.
- Ein Hauch von Rouge sorgt für ein frisches Aussehen.
- Transparenter Puder minimiert den Glanz im Gesicht, der sich auf dem Bildschirm oft als unschöne, weiß reflektierende, großflächige Flecken bemerkbar macht.
- Ob eine Foundation aufgelegt wird, ist für die Betrachter zumeist nicht erkennbar. Kleine Makel wie Hautunreinheiten, rote Flecken oder Äderchen sollten dennoch sicherheitshalber abgedeckt werden.
TIPP: Zu auffälliges Make-up wirkt im Homeoffice eher deplatziert. Der Verzicht auf Make-up mag in etlichen Branchen durchaus dem Styling Knigge entsprechen, kann die optische Präsenz jedoch schwächen, weil Augen und Mund zu wenig kontrastreich oder gar verschwommen aussehen.
Ebenfalls wichtig: Achten Sie auf eine gepflegte Frisur und Haarschnitt bzw. Bart Styling! Das gilt insbesondere auch für sichtbaren Nachwuchs bei gefärbtem Haar.
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Wie viel Schmuck darf sein?
Schmuck soll einen nicht wohlhabend erscheinen lassen, sondern schmücken. Diese Weisheit von Coco Chanel gilt auch für das Homeoffice Styling.
Gediegener Ohrschmuck, eine dezente Kette oder eine edle Armbanduhr komplettieren viele Outfits vorteilhaft. Wobei es ganz einerlei ist, ob es sich dabei um Echtschmuck oder Fashion Jewellery handelt, sofern sie hochwertig aussieht. Besonders im Trend liegen zurzeit dekorative Ohrringe, wobei dann der Halsschmuck als mögliche Ergänzung dezent sein sollte oder umgekehrt.
Auch hier gilt: Weniger ist mehr, denn schließlich gilt es bei digitalen Besprechungen, optisch eine authentische Gradwanderung zwischen Business Look und Home-Wear zu schaffen.
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