Die schnelle Entwicklung neuer Technologien und der damit einhergehende radikale Wandel von Business und Alltag führen nicht nur zu vielen neuen Möglichkeiten – sie verunsichern auch. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, langfristig wirkende Investitionsentscheidungen in einem sich rasant wandelnden Umfeld treffen zu müssen.
Für kleine Unternehmen ist es besonders wichtig, in wirklich erfolgreiche Entwicklungen zu investieren, da sie nicht so viel Kapitalkraft haben, wie die Großen. Eine Fehlentscheidung kann für sie existenzbedrohend sein.
Die folgenden fünf Tipps geben Ihnen wichtige Hinweise für Ihre Business-Entscheidungen.
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1. Werden Sie zukunfts-fit durch smarte Innovationskultur
Innovations-fit werden Sie, indem Sie Menschen mit unterschiedlichem fachlichem und persönlichem Background ins Unternehmen holen und ihnen Raum für Eigeninitiative und eine respektvolle Fehler- und Feedback-Kultur geben.
Denn nichts lieben Menschen so sehr, wie mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten wertgeschätzt zu werden und einen Beitrag zu einer wichtigen Sache leisten zu können!
Gerade kleinere Unternehmen können smarten Fachleuten ein hervorragendes Tätigkeitsumfeld bieten:
- ChefInnen sind für Ihre MitarbeiterInnen persönlich ansprechbar,
- auf neue Entwicklungen und Anforderungen kann flexibel reagiert und
- gute Ideen können ohne lange Genehmigungsprozesse kurzfristig umgesetzt werden.
Besonders Digital Natives lieben solche Biotope! Merke:It doesn't make sense to hire smart people and then tell them what to do. We hire smart people so they can tell us what to do. (Steve Jobs)
2. Stellen Sie Ihre KundInnen in den Mittelpunkt
Als KonsumentInnen haben wir uns längst daran gewöhnt, dass viele unserer Tätigkeiten von Softwareprogrammen unterstützt und begleitet werden. Software ist zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Ausschlaggebend ist, wie gut sie bei den AnwenderInnen ankommt.
Für Sie als UnternehmerIn ist es daher erfolgsentscheidend, nicht zu versuchen, mit einem perfekt ausgetüftelten Software-Produkt auf den Markt zu gehen, sondern bereits mit einem Minimum Viable Product. Also einem Produkt, das vielleicht nur mit eingeschränkten Modalitäten funktioniert, aber schon einem Teil der Zielgruppe zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt werden kann.
Auf Basis der Rückmeldungen können Sie Ihr Produkt verbessern und weiterentwickeln – bis Sie mithilfe von Feedbackschleifen Ihrer KundInnen ein konkurrenzfähiges Angebot entwickelt haben, das genau den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe entspricht.
Voraussetzung ist, dass Sie wirklich auf Ihre KundInnen hören und nicht an Ihren eigenen Vorstellungen festzuhalten. Entsprechend dem Sprichwort Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Haben Sie Vertrauen in Ihre Zielgruppe – es lohnt sich!
3. Nützen Sie die neuen technischen Möglichkeiten
Vor allem zwei technologische Entwicklungen ermöglichen riesige Fortschritte bei der Entwicklung innovativer Produktangebote:
- die Verfügbarkeit von (Sensor-)Daten,
- das rasante Anwachsen der Speicher- und Rechenkapazität.
Die Aussagekraft der erfassten Daten wird durch die Vernetzung verschiedener Quellen und den Einsatz von Algorithmen – Stichwort Künstliche Intelligenz (kurz KI, engl. Artficial Intelligence, AI) – noch erhöht.
Damit steht jedem Unternehmen ein Schatz an Hinweisen zur Verfügung, wie Prozesse noch effizienter oder völlig neu gestaltet werden oder ganz neue Dienstleistungen angeboten werden können.
Beispiel: Ein Fashion-Handelsunternehmen animiert potentielle Kundinnen dazu, Fotos ihrer Lieblingsoutfits hochzuladen und ein paar Fragen zu Lebensstil und Berufsumfeld zu beantworten. Auf Basis dieser Daten erhalten die Kundinnen ein treffsicheres individuelles Outfit-Paket. So werden die Kaufwahrscheinlichkeit sowie Kundenzufriedenheit und -bindung signifikant gesteigert.
In aller Munde ist heute auch das Internet of Things (IoT), in dem Gegenstände selbstständig über das Internet kommunizieren und so verschiedene Aufgaben erledigen – von automatischen Bestellungen bis hin zu Warn- und Notfallfunktionen in der Produktion.
Die Analyse der so erzeugten und gespeicherten großen Datenmengen – Big Data – ermöglicht Rationalisierungen und neue Zugänge zur Optimierung von Produktion und Märkten. Es entstehen dadurch allerdings auch neue Herausforderungen, allen voran im Bereich des Datenschutzes, die mit erfahrenen Expertinnen und Experten geklärt werden müssen.
4. Bauen Sie digitale Geschäftsmodelle und Ökosysteme
Google, Facebook, AirBnB, Amazon oder Uber: Die weltweit erfolgreichsten Unternehmen bauen auf digital basierte Geschäftsmodelle. Was sind die Besonderheiten solcher Modelle?
- Bedürfnisse werden individuell durch Leistungsbündel – d.h. analoge Produkte mit einer digitalen Komponente, häufig in Kombination mit ergänzenden Dienstleistungen – erfüllt.
- KundInnen können selbstständig und unabhängig von Anbietern 24/7 handeln.
- Digitale Geschäftsmodelle sind fast unbeschränkt skalierbar: Eine App kann von 1.000 oder 10.000 Personen genutzt werden – der Entwicklungsaufwand ist derselbe.
- Kundenbeziehungen sind automatisiert, je nach Kerngeschäft auch mithilfe von Smart objects, das sind Objekte, die über Sensoren Daten erfassen, verarbeiten und Kommunikationsprozesse durchführen.
- Aufgrund eines hohen Vernetzungs- und Digitalisierungsgrad wird nur wenig eigenes Anlagevermögen benötigt.
Auf Basis digitaler Geschäftsmodelle können Ökosysteme zur Befriedigung von Kundenbedürfnissen entwickelt werden, die über digitale Plattformen operieren:
Die Plattform übernimmt die Mittlerrolle zwischen den KonsumentInnen und den verschiedenen Anbietern.
- Im Mittelpunkt aller Angebote steht immer die Zielgruppe mit ihren spezifischen Anforderungen, die möglichst bequem, rasch, individuell und rund um die Uhr erfüllt werden.
- Ziel ist es, dank der Vernetzung der verschiedenen Anbieter den Kundenservice zu perfektionieren und so den Anbietern auf der Plattform einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Einzelanbietern zu verschaffen.
5. Schauen Sie über die Grenzen
Die Forschungsinitiative Digital Planet der Tufts University, Massachusetts, USA, hat ein Bruttodatenprodukt für Länder entwickelt. Ländern, die eine hohe institutionelle Offenheit für Datenflüsse und eine hohe Pro-Kopf-Nutzung von Breitbanddaten erzielen, wird eine führende Rolle in der zukünftigen digitalen Weltwirtschaft zugeschrieben.
Insofern empfiehlt es sich für jedes zukunftsorientierte Unternehmen, dorthin Kontakte zu pflegen und mit Unternehmen und Forschungsinstitutionen in diesen Ländern Erfahrungsaustausch zu betreiben und/oder dort gezielt Personal zu rekrutieren. Für Österreich sind diesbezüglich Tschechien und die Schweiz naheliegend.
Resümee
Unabhängig davon, ob Sie in Ihrem Unternehmen Veränderungen in Richtung Industrie 4.0/IoT anstoßen oder nicht: In Ihrem privaten und beruflichen Umfeld finden bereits weitreichende Transformationsprozesse statt.
- Die Organisation und die Steuerung von Produktionsprozessen werden verbessert.
- Vor- und nachgelagerte Aktivitäten (z.B. Zulieferer, Logistik) werden stärker integriert.
- Services und Dienstleistungen werden individualisiert.
- Die Tätigkeitsprofile der Beschäftigten ändern sich.
- Bildung, Aus- und Weiterbildung werden immer wichtiger.
- NeueChancen für Arbeitssicherheit, Gesundheit und alternsgerechtes Arbeiten entstehen.
- Die Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit steigen.
- Neue Formen der Arbeitsorganisation entstehen.
- Neue Geschäftsmodelle und -felder tun sich auf.
Tatsache ist: Datenbasierte Wertschöpfung und die Bereitschaft, in neue Wege zu investieren, sind auch in einem preissensitiven Markt Grundvoraussetzungen, um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können – Kostensenkungen alleine genügen nicht mehr.
Die neuen Technologien bieten auch KMUs neue Chancen – nützen Sie sie!
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