Eine gemeinsame Profession verbindet: Häufig verlieben sich Menschen ineinander, die den gleichen Beruf ausüben, oft gehen sie gemeinsam in die Selbständigkeit, oder arbeiten gemeinsam in einem Kleinbetrieb. Die Motivation wirkt anziehend – vor allem dann, wenn die Identifikation mit dem Beruf groß ist.
Das Arbeiten als Paar kann aber auch seine Tücken haben. Besonders das Spannungsfeld Nähe/Distanz spielt dabei eine Schlüsselrolle: Distanz zum Job und Distanz zum Partner – beides ist von Bedeutung, um in dem einen leistungsfähig zu bleiben und sich in dem anderen nicht zu verlieren.
Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob sich das Paar im Unternehmen kennengelernt hat, oder sich dazu entschlossen hat, gemeinsam in die Selbständigkeit zu gehen. Neben der freien Entscheidung, mit dem Partner zu arbeiten, kommt hier nämlich ein wesentlicher Punkt dazu, der eine Zusammenarbeit sogar sehr erfolgreich machen kann: Eine gemeinsame Leidenschaft oder Idee. Das kann zusammenschweißen und beruflich beflügeln. Schließlich sind ein ähnlicher Bildungshintergrund und Verständnis für die Arbeit des anderen ein gutes Fundament für eine langfristige Beziehung.
Hier die drei wichtigsten Do's und Dont's für eine fruchtbare Partnerschaft – vor und nach Dienstschluss:
1. Klare Grenzen
Auch wenn die Zusammenarbeit für den Output bereichernd sein kann – Selbständigkeit und Freiräume für beide sind wichtig. Damit tun sich Paare, die gemeinsam eine Firma leiten, allerdings oft schwer. Hier ist es umso wichtiger, dass Kompetenzen und Zuständigkeiten klar aufgeteilt sind. Und auch für Kollegen gilt: Die Grenzziehung zwischen Arbeit und Privatleben ist eine Herausforderung, wenn man beides miteinander teilt.
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Klar kann es beflügelnd sein, wenn man beim Dinner noch Ideen bespricht, allerdings nur, wenn beide wirklich über genügend Lust und Kraft dazu verfügen. Ein Nicht jetzt, Schatz. muss akzeptiert werden. Dass es Tage gibt, an denen auch abends noch Jobprobleme mit dem Partner gewälzt werden, oder dass Arbeitsfragen mit ihm besprochen werden, kommt in allen Beziehungen vor. Doch bei Paaren, die im gleichen Unternehmen arbeiten, sind diese Momente belastender.
2. Ein Team bleiben
Die Verbundenheit des Paares kann von anderen Kollegen als Abgrenzung wahrgenommen werden. Sie fürchten Machtbündelung und Informationsvorsprung. Deswegen ist eine klare Rollenverteilung ohne Konkurrenzgehabe fürs Vorankommen und fürs Betriebsklima essentiell.
- Sprich in der Anwesenheit von Kollegen nicht über (private) Themen, die andere von der Konversation ausschließen.
- Geh mit Kollegen zum Lunch, nicht nur zu zweit.
- Achte darauf, gut integriert zu sein und nicht nur den Partner als Bezugsperson zu haben.
Das hilft übrigens nicht nur dem Team-Gedanken: 24 Stunden miteinander zu verbringen mag für Frischverliebte eine Traumvorstellung sein. In der Realität empfinden es viele bald als Albtraum, wenn sie nur noch als Paar und nicht mehr als Individuum wahrgenommen werden. Abwechslung bringt's, und die Kollegen sind eine willkommene!
3. Bitte nicht streiten
Schon klar, wer zusammen schuftet und schläft, der streitet auch mal. Problematisch wird es, wenn diese privaten Konflikte in den Berufsalltag getragen werden und dort das Klima vergiften. Deshalb ist nicht nur eine klare Rollenverteilung ohne Konkurrenzgehabe wichtig, sondern auch emotionale Disziplin. Nötige bitte nicht deine Kollegen dazu, Partei zu ergreifen und suhle dich nicht im Mitleid deines Publikums.
Um zu verhindern, dass Konflikte ausarten, solltest du besonderen Wert darauf legen, offen und ehrlich über alles, was dich stört, zu sprechen – und zwar unter vier Augen. Denke daran, dass du weder dir noch deinen Problemen aus dem Weg gehen kannst. Dass das Ausplaudern von intimen Details des Privatlebens ein absolutes No-Go ist, versteht sich von selbst.
Literaturtipp: Wer ist hier der Boss?" (Verlag Schwarz) vom heimischen Berater-Duo Manuela Mätzener und Guido Schwarz; eine Art Gebrauchsanweisung für Unternehmer-Ehepaare und Paare in einem Unternehmen. Neben wissenschaftlichen Erklärungsmodellen finden sich Tipps für die Praxis bis hin zu einer Auflistung der Fallen, die man besser umgeht, sofern man sie vorher schon kennt.
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