Schritt 1: Schauen Sie zurück auf 2023
Es ist Zeit, der (Kosten)Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Schauen Sie sich Ihre Finanzen an, analysieren Sie verfügbare Kennzahlen und ziehen Sie entsprechende Schlüsse.
- Rechnen Sie nach.
Ein Blick in den Jahresabschluss oder die Bilanz liefert Informationen über Ihre Vermögens- und Finanzsituation. Wissen Sie, wieviel Sie im letzten Jahr verdient haben? Stellen Sie dem Gewinn gegenüber, wie viele Stunden Sie dafür gearbeitet haben. Daraus lässt sich der tatsächliche Stundensatz errechnen.
- Analysieren Sie Ihr Produktportfolio.
Welche Ihrer Produkte oder Services waren Topseller und welche Ladenhüter? Welche Vertriebskanäle waren gewinnbringend? Identifizieren Sie, womit genau Sie Gewinn bzw. Verlust gemacht haben. Womöglich ist es erforderlich, Ihre Produktpalette zu überarbeiten oder die Absatzkanäle zu ändern.
- Analysieren Sie Ihre Kundenstruktur.
Ihre Kundendatenbank liefert wichtige Kennzahlen. Wie viele Neukund:innen haben Sie gewonnen? Woher kommen sie, wie sind sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden? Das sind wichtige Informationen für Ihren Aktionsplan. Sind Kund:innen weggefallen und wenn ja, warum? Wenn Sie Kundendaten nicht auf einen Griff parat haben, lohnt sich die Investition in ein CRM-System (Customer Relationship Management). Achten Sie das ganze Jahr darauf, von Ihren Interessent:innen und Kund:innen Feedback einzuholen und zu notieren. Nützen Sie jedes Gespräch, um Gründe für Kaufentscheidungen zu erfahren.
- Üben Sie Manöverkritik.
Was ist Ihnen letztes Jahr gut gelungen? Über welche Fehler ärgern Sie sich? Lesen Sie Rezensionen für Ihr Unternehmen aufmerksam und kritisch. Vielleicht haben Sie einen Business-Buddy, der Ihnen Inputs mit dem Blick von außen geben kann.
TIPP: Holen Sie sich Feedback von außen! Sichern Sie sich die geförderte Unternehmensberatung der WKO. Die Wirtschaftskammer Wien hilft bei der Auswahl des Beratungsunternehmens und fördert die Beratung.
Schritt 2: Definieren Sie Ihre Ziele für 2024
Nachdem die Hausaufgaben in Form von Analysen gemacht sind und Sie ein klares Bild des Vorjahres haben, geht es an die Definition der Ziele für das neue Geschäftsjahr.
Es kommt nicht auf die Menge der Ziele an – setzen Sie sich lieber wenige, dafür realistische. Definieren Sie nur Aktivitäten, die Sie auch wirklich umsetzen können und wollen. Formulieren Sie Ihre Ziele so konkret, wie möglich. Ich möchte mehr verdienen ist zwar ein legitimer Wunsch jedes EPU, aber zu schwammig.
Berücksichtigen Sie bei den Zielen auch externe Faktoren:
- Prüfen Sie, ob sich Rahmenbedingungen geändert haben.
Gab es gesetzliche Änderungen, die Ihr Unternehmen treffen? Hat sich ein/e neue/r Mitbewerber:in etabliert? Auch die Inflation und Kostensteigerungen wie z.B. bei Energie gilt es zu berücksichtigen. Welche neuen Entwicklungen gibt es in Ihrer Branche?
- Adaptieren Sie, wenn nötig, Ihr Geschäftsmodell.
Prüfen Sie Ihr bestehendes Geschäftsmodell auf Herz und Nieren, analysieren Sie den Markt und Ihre Marktbegleiter:innen. Machen Sie sich Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens, Ihrer Produkte oder Services bewusst.
- Schärfen Sie Ihre Strategie.
Seien Sie offen für alle Möglichkeiten, die mehr Umsatz bringen. Wollen Sie möglichst viele neue Kunden gewinnen? Durch Kundenbindung können Sie die Bestellungen bzw. Aufträge von Bestandskund:innen steigern. Wie ist Ihre Preisstrategie – bieten Sie Sonderpreise oder Treuerabatte?
- Bleiben Sie Ihrer Linie treu.
Folgen Sie nicht jedem Trend – nur weil es alle machen, muss es nicht in Ihre Strategie passen. Bleiben Sie authentisch und übernehmen Sie nicht blind die Ziele von anderen.
TIPP: Profitieren Sie von EPU-Offensive Zukunft der Wirtschaftskammer Wien! Das umfassende Unterstützungsprogramm für den Weg zum Erfolg steht Ihnen ab sofort zur Verfügung. Hilfe zur Selbsthilfe: Praxisorientiert, strukturiert und finanziell unterstützt.
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Schritt 3: Setzen Sie Ihre Pläne um
Sobald Sie Ihre Ziele festgelegt haben, kann die Umsetzung beginnen. Welche Maßnahmen können und wollen Sie setzen, um diese Ziele zu erreichen? Wann genau setzen Sie welche Schritte? Welches Budget benötigen Sie dafür?
- Erstellen Sie einen Aktionsplan.
Ein Aktionsplan hilft, damit keine Ideen und Vorhaben verloren gehen. Er verschafft Ihnen einen Überblick über die zeitliche Planung und die anfallenden Kosten. Außerdem erkennen Sie, ob Ihre Personalstärke ausreicht oder Sie Aufgaben auslagern müssen.
- Definieren Sie Ihre Marketing-Kanäle.
Nützen Sie für ihr Marketing alle verfügbaren Kanäle. Wo und wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe(n) am besten? Über welche Medien oder Plattformen haben Sie bisher die meisten Kund:innen gewonnen? Machen Sie als EPU vor allem von kostengünstigen Möglichkeiten für Ihre Zielerreichung Gebrauch (z.B. Empfehlungsmarketing).
- Evaluieren Sie Ihren Aktionsplan regelmäßig.
Kontrollieren Sie regelmäßig die Ergebnisse und ob die getroffenen Maßnahmen erfolgreich sind. Manche Aktionen brauchen etwas Zeit, bis sie wirken, aber warten Sie nicht zu lange, wenn sich kein Erfolg einstellt. Es gibt genug andere Möglichkeiten, Ihre Ziele zu erreichen. Bleiben Sie flexibel!
GUT ZU WISSEN: Viele Projekte sind förderbar! Die Wirtschaftskammer Wien hilft Ihnen, die passende Förderung auszuwählen. Hier geht es zum Förderservice der Wirtschaftskammer Wien.
Sie sind nicht allein!
Als Kleinunternehmer:in stemmen Sie viele Dinge gleichzeitig. Sie können nicht in allen Bereichen ein Profi sein. Überlegen Sie, welche Maßnahmen Sie eventuell auslagern und wo Sie sich Unterstützung holen können. Mein Tipp: Auf der WKO Website finden Sie viele nützliche Unterlagen wie Leitfäden, Networking-Möglichkeiten und Workshop Termine.
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