Was ist Franchising?
Es gibt knapp 400 Franchise-Systeme in Österreich – und diverse Definitionen für diese Art der Kooperation. Vereinfacht lässt sich sagen: Ein Geschäfts- oder Vertriebsmodell wird multipliziert, indem der Erfinder (Franchise-Geber) sein Konzept Ihnen und anderen (Franchise-Nehmern) gegen eine Gebühr zur Verfügung stellt. In der Regel bleibt jeder Partner dabei rechtlich und finanziell unabhängig.
Warum ist das Risiko geringer?
Mit einem Franchise-System darfst du darauf hoffen, dass deine Gründung schneller und auch risikoärmer als im Alleingang klappt. Denn das Geschäftsmodell hat sich bereits am Markt etabliert. Vieles ist schon vorgedacht und ausgearbeitet. Dazu zählen die Organisations- und Vertriebsstruktur ebenso wie das Marketing. Als Franchise-Nehmer kannst du auf dem Wissen und den Erfahrungen deines Ideengebers aufbauen. Dieser bleibt für die Weiterentwicklung, überregionale Vermarktung, den Markenschutz und Wissenstransfer verantwortlich.
Was bietet der Franchise-Geber?
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Zum Support gehört für dich als Franchise-Nehmer neben Schulungen und Weiterbildungen auch der regelmäßige Austausch mit anderen Partnern des Systems. Dadurch kannst du eigene Fehler vermeiden. Teil eines größeren Unternehmens zu sein stärkt außerdem deine Verhandlungsposition mit Kreditgebern. Weiters garantiert ein Gebietsschutz, dass sich in einem bestimmten Umkreis kein Wettbewerber mit demselben System selbständig macht.
Dein Franchise-Geber profitiert von deinem Arbeitseinsatz und finanziellen Engagement, weil du dazu beiträgst, das Wachstum des Unternehmens voranzutreiben.
Welche Nachteile hast du?
Auf den ersten Blick überwiegen die Vorteile beim Franchising. Aber du solltest den Umstand nicht unterschätzen, dass du als Franchise-Nehmer in deinen unternehmerischen Entscheidungen eingeschränkt bist. Du bist abhängig von der Geschäftspolitik der Systemzentrale und musst alle Maßnahmen mittragen. Das kann tückisch sein, wenn dein Franchise-Geber einen Fehler macht oder das Image der Marke Schaden nimmt. Umgekehrt ist dein Einfluss als einzelner Franchise-Nehmer beschränkt.
Wenn du dich für ein Franchise-System entscheidest, bindest du dich und dein Kapital meist langfristig. Gibt es plötzlich Unstimmigkeiten, ist eine vorzeitige Kündigung oft schwierig.
Welche Investitionen sind realistisch?
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Wie viel Startkapital du brauchst, hängt natürlich von der Branche und der Art des Geschäfts ab. Wenn du beispielsweise in die Gastronomie einsteigen willst, musst du nicht nur die Eintrittsgebühr für das Franchise-System einkalkulieren, sondern auch Investitionen in den Ladenbau, die Geschäftsausstattung und Warenlieferungen. 2014 lag die durchschnittliche Investitionssumme von Franchise-Nehmern bei 113.600 Euro. Die Statistik verrät, dass annähernd zwei von drei Gründern Eigenkapital mitbringen sollen. Oft helfen Franchise-Geber aber auch bei der Finanzierung.
Mit welchen Kosten musst du rechnen?
Ein häufiger Kostenpunkt sind Einstiegsgebühren. Sie fallen umso höher aus, je besser die Marke bereits etabliert ist. Von den Franchise-Gebern, die darauf pochen, möchte fast die Hälfte bis zu 10.000 Euro. Mehr als 30.000 Euro verlangen nur etwa 15 Prozent. Manchmal wird statt einer Einstiegsgebühr aber auch eine indirekte Gebühr fällig: Dann bezahlst du als Franchise-Nehmer einen Preisaufschlag für die Waren des Systemlieferanten.
Üblich ist eine laufende Gebühr. Sie wird als Fixum gezahlt oder nach dem Umsatz gestaffelt. Am häufigsten beträgt die Umsatzgebühr zwischen vier und zehn Prozent vom Nettoumsatz. Alternativ möchten manche Franchise-Geber einen Zuschuss für Werbung oder neue Technologie sehen.
Wie findest du ein geeignetes System?
Der österreichische Franchise-Verband (ÖFV) führt unter www.franchise.at zahlreiche Systeme aus verschiedenen Branchen für Gründer auf. Alle Verbandsmitglieder haben einen Ethikkodex unterschrieben, der den fairen Umgang zwischen den Partnern gewährleisten soll. Franchise-Systeme, die nach dem ÖFV System-Check zertifiziert sind, erfüllen die geforderten Qualitätsstandards, sind also als seriös eingestuft. Damit sollen vor allem angehende Franchise-Nehmer Transparenz erhalten, um die Angebote besser beurteilen zu können.
Bevor du dich für ein System deiner Wahl entscheidest, solltest du die Vertragsunterlagen von einem Verbandsexperten oder spezialisierten Berater prüfen lassen. Unter http://www.franchiseportal.de/wissen-fuer-gruender/checklisten findest du Checklisten, die dir bei deiner Entscheidung helfen können.
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