Eine Änderung im Aktiengesetz ermöglicht Klein- und Mittelbetrieben sowie Wachstumsunternehmen ab 2019 einen einfachen und kostengünstigen Zugang zur Börse Wien direkt market plus. Die Chancen:
- KMU können dadurch Zugang zu frischem Eigenkapital bekommen, um ihre Expansion voranzutreiben.
- Sie können ihre Abhängigkeit von Bankkrediten verringern.
- Und falls es bereits mehrere Anteilseigner im Unternehmen gibt, können diese Aktionäre ihre Anteile unkompliziert über die Börse weiterverkaufen.
Die richtige Vorbereitung
Doch bevor viele KMU überhaupt mit dem Börsenbetreiber oder Investmentbanken in Kontakt treten, sind oft monatelange Vorarbeiten notwendig, bei der die UnternehmensberaterInnen hilfreich zur Seite stehen können. Denn je besser ein KMU im Vorfeld aufgestellt ist, desto stärker ist die Verhandlungsposition bei allen weiterführenden Gesprächen. Fünf Tipps, die KMU in ihre Überlegungen einbeziehen sollten.
Die Chancen
Grundsätzlich ist ein Börsengang eine große Chance, um zum Beispiel die Eigenkapitalbasis zu stärken, die Internationalisierung voranzutreiben oder von der verstärkten Berichterstattung im Zuge des Börsenganges zu profitieren.
Je nach Börsesegment kommen aber auch mehr oder weniger umfangreiche Publizitätspflichten (Jahresbericht, Halbjahresbericht ?) auf KMU zu, aus denen zum Beispiel ein Mitbewerber Rückschlüsse zum eigenen Vorteil ziehen könnte. Zudem kann es in weniger gut verlaufenden Wirtschaftsjahren zu negativer Berichterstatttung kommen, weil börsennotierte Unternehmen eben stärker in der Öffentlichkeit stehen.
Dem gilt es durch Beiziehung kompetenter Unternehmensberatung vorzubeugen.
Neue Eigentümerstruktur
Ein Börsengang stärkt zwar die Eigenkapitalbasis und verringert die Abhängigkeit von Bankkrediten. Für Familienunternehmen bedeutet es aber oft auch eine große Umstellung, wenn es neue Eigentümer ins Boot holt. Diese müssen nicht nur an den Ausschüttungen beteiligt werden, sondern haben auch gewisse Mitspracherechte, die je nach Umfang der Anteile auch sehr einschneidend sein können. Hier gilt es, die Vor- und Nachteile besonders gut abzuwägen.
Unterstützung durch Unternehmensberater
Ein gutes Netzwerk ist im Geschäftsleben zwar immer wichtig, aber oft bleibt nicht genug Zeit, dieses laufend zu pflegen. Für UnternehmensberaterInnen hingegen gehören die Zusammenarbeit und der fachliche Austausch mit Juristen, Anwälten, Steuerberatern und anderen Experten zum Arbeitsalltag. Oft gibt es innerhalb der jeweiligen Berufsgruppen noch Spezialisierungen auf Teilbereiche, die es zu beachten gilt. Ebenso wichtig sind positive Erfahrungen aus der Vergangenheit.
Ist eine AG sinnvoll?
Gute und unabhängige Unternehmensberatung bedeutet nicht nur, dass man bei der Umgründung von einer GmbH in eine AG behilflich ist und ein Unternehmen im Vorfeld berät und begleitet, sondern in manchen Fällen auch von einem Börsengang abrät. Denn je nach individueller Situation gibt es immer mehrere Optionen – sowohl was die Finanzierungsfrage betrifft, als auch hinsichtlich der optimalen Unternehmensform.
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Alternative Finanzierungsformen
Ganz gleich, ob ein KMU nun das Listing seiner Aktien an einer Börse anstrebt, Anleihen begeben will, eine Crowdinvesting-Kampagne startet oder einen Bankkredit ins Auge fasst: Je sorgfälltiger die Vorbereitung verläuft, desto mehr lässt sich in den weiteren Verhandlungen zum eigenen Vorteil herausholen. Unternehmensberatung kann dazu einen entscheidenden Beitrag leisten.
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