Ein Unternehmen wird gegründet und mit Elan werden die unterschiedlichsten Werbe-, Marketing- und PR-Aktivitäten gestartet. Das kostet auf jeden Fall Zeit, manchmal viel Geld – und bringt oft wenig oder gar nichts. Der Erfolg bleibt unter den Erwartungen, das Unternehmen wird nur marginal bekannter, die Dienstleistung bzw. das Produkt verkauft sich nicht wirklich. Denn den meisten Jungunternehmer:innen passieren dabei dieselben Fehler. Das sind die fünf häufigsten Stolpersteine:
1. Stolperstein: Du kommunizierst nicht klar genug
Als ich vor einigen Jahren selbst gegründet habe, trug ich einen Bauchladen an PR-Leistungen vor mir her: Kommunikationsberatung, Pressearbeit, Texte aller Art, Veranstaltungen, Online-PR, Social Media und vieles mehr. Mit jedem Projekt und Kunden wurde es allerdings für mich klarer, was ich anbieten wollte. Und das kommuniziere ich heute um einiges prägnanter auf meiner Website.
TIPP: Je genauer du weißt, was du anbieten willst, umso klarer und verständlicher kannst du es kommunizieren. Damit machst du es deinen Kund:innen leichter, genau DICH zu finden.
2. Stolperstein: Du willst ALLE erreichen
Oft höre ich von Gründer:innen, dass sie alle erreichen wollen. Alle zu erreichen kostet viel Geld und ist gar nicht notwendig! Viel wirksamer und weniger aufwendig ist es, nur jene anzusprechen, die wirklich interessiert sind.
Wenn du etwa Pilates-Stunden für Mamas mit Baby anbieten willst, ist es verlorene Liebesmüh, PR oder Werbung in Zeitschriften zu betreiben, die hauptsächlich von Männern 50+ gelesen werden.
TIPP: Überleg genau, welche Medien deine Wunschkund:innen konsumieren, wie deine Zielgruppe tickt und ob du sie online oder klassisch über Printmedien erreichst.
3. Stolperstein: Du weißt nicht, was deine Kund:innen wirklich brauchen
Du bist von deiner Dienstleistung und deinem Produkt überzeugt. Du erzählst begeistert, welche Methoden du anwendest und welche technischen Raffinessen dein Produkt auszeichnet. Aber holst du deine Kund:innen auch bei deren Problem und Ratlosigkeit ab?
Angenommen, eine Frau mit Einschlafproblemen sucht im Internet nach Hilfe. Suchmaschinen schlagen ihr eine Reihe von Lösungen vor: Kissenspray, autogene Einschlafhilfe, Schlafrestriktionstherapie und mehr. Darunter auch die Website einer Shiatsu-Praktikerin, die genau beschreibt, wie Shiatsu beim Aufspüren der Ursache für Schlafstörungen helfen und dadurch das Leben wieder angenehmer machen kann. Was meinst du, wofür sich die Frau letztendlich entscheidet?
TIPP: Versetz dich in die Lebenswelt deiner Kund:innen. Verwende deren (laienhafte) Begriffe und deren Sprache – vor allem auf deiner Website. Nicht nur Google wird es dir danken.
4. Stolperstein: Du verbiegst dich
Mithilfe von Facebook, Instagram und all den anderen Social-Media-Kanälen kannst du heute viel einfacher bei deinen Traumkund:innen bekannt werden. Doch der zeitliche Aufwand ist hoch, und das Image, das du dir gibst, pickt. Frage dich:
- Erreiche ich meine Zielgruppe tatsächlich über Social Media-Kanäle?
- Welcher Kommunikationstyp bin ich selbst? Wie viel Spaß habe ich mit Social Media?
- Welches Profil und Image will ich mir geben? (Locker? Seriös? Sachlich-neutral oder provokativ? Siezen oder duzen? Wie ist meine Tonalität? Meine Bildersprache?)
- Habe ich überhaupt die Zeit, einen oder sogar mehrere Social Media-Kanäle überzeugend zu bespielen?
TIPP: Frag dich, wie du nach außen erscheinen willst und wie viel Persönliches du von dir preisgeben möchtest. Wenn deine Kommunikation stimmig ist, wirst du authentisch wahrgenommen und das schafft Vertrauen.
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5. Stolperstein: Du willst alles selbst machen und kommst zu nichts
Beim Start in die Selbstständigkeit ist viel zu tun. Du willst ja endlich durchstarten und dein Ding machen! Tausend Ideen schwirren dir im Kopf herum. Viel Bürokratisches ist zu erledigen. Und dann solltest du noch Marketing und PR machen ...
TIPP: Das klappt nur mit sehr viel Disziplin.
So gehst du vor:
- Du erstellst einen Plan.
- Du brichst die einzelnen Maßnahmen in konkrete kleine ToDos herunter.
- Du planst fixe Zeiten im Kalender ein.
- Du BEGINNST.
- Du bleibst dran.
- Delegiere einzelne Aufgaben, wenn möglich.
Fazit:
Um dein Unternehmen bekannter zu machen, brauchst du eine klare Strategie, eine verständliche Botschaft und eine möglichst gut definierte Zielgruppe. Stell die Bedürfnisse deiner (Traum-)Kund:innen ins Zentrum – und dich selbst so dar, wie du bist. Plane feste Zeiten für deine PR- und Marketing-Aufgaben ein.
Oder delegieren an einen Profi – und hab mehr Zeit, dich um deine Kund:innen und Produkte zu kümmern.
Viel Erfolg!
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