So geht selbständig.

E-Mobilität: Kundenbindung per Ladekabel

Immer mehr Rad- und AutofahrerInnen entscheiden sich für die Elektromobilität. Eine E-Ladestation vor deinem Geschäft verspricht Wettbewerbsvorteile.

Als es noch keine Eisenbahn und keine Autos gab, war Österreich mit einem dichten Netz von Poststationen überzogen. Hier wurden nicht nur Pferde und Reiter gewechselt, sondern meist auch Reisende beherbergt sowie   mit Speis und Trank versorgt. Die Pferde sind längst verschwunden, der Gasthof zur Post ist vielerorts geblieben. Neuerdings versorgt so mancher dieser Beherbergungsbetriebe wieder die Fortbewegungsmittel der Gäste – mit Ladestellen für E-Bikes und Elektroautos.

Umwegrentabilität: Wie du eine neue Kundengruppe anlockst

Vorneweg: Mit dem Verkauf von Strom für Wirtsleute sowie BetreiberInnen von Läden und touristischen Einrichtungen ist kein großes Geschäft zu erwarten.

Aber die Elektromobilität ist im Kommen, und die Möglichkeit zum Laden wird ein zunehmend wichtigeres Entscheidungskriterium für potenzielle KundInnen. Denn wer mit dem Elektroauto auf Reisen geht, muss seine Ladestopps noch gut planen. Da hat das Restaurant oder Ausflugsziel mit E-Ladestation die Nase vorne – natürlich nur, wenn es dieses Extra auch auf seiner Website anpreist und Suchmaschinen für E-Ladestellen wie den E-Tankstellen-Finder von der Existenz des Angebots informiert.

Tipp: Wer in Österreich ein E-Auto besitzt, soll ab 2023 eine sogenannte ePrämie erhalten können.

Da Elektroautos in der Anschaffung noch deutlich teurer kommen als konventionelle, kann man davon ausgehen, dass man mit einer E-Ladestation vorwiegend zahlungskräftige Kundschaft anlockt. Für KleinunternehmerInnen mit Kundschaft, die persönlich vorbeikommt und in der Regel zumindest eine halbe Stunde bleibt, könnte sich ein Ladeangebot für E-Bikes und/oder E-Cars indirekt rechnen.

Überschaubare Kosten für die Installation

Die Kosten für eine E-Tankstelle hängen unter anderem von der Ladeleistung ab. Eine sogenannte Wallbox für das private Laden verfügt meist über eine Ladeleistung von 3,7 Kilowatt (kW). Das reicht allemal, um das eigene E-Car über Nacht vollzutanken. Für (halb-)öffentliche Elektrotankstellen sollte man jedoch zumindest eine Ladeleistung von 11 kW, besser 22 kW, zur Verfügung stellen. Abgegeben wird der Strom heutzutage über sogenannte Typ-2-Stecker, die sich als Standard in Europa durchgesetzt haben.

Die günstigsten Wallbox-Modelle mit 22 kW gibt es bereits um unter 1.000 Euro zu kaufen. Dazu kommen noch die Kosten für den Elektriker. Eine Lösung mit freistehenden Ladesäulen kommt deutlich teurer. Schnellladestationen mit bis zu 50 kW Ladeleistung kommen für Kleinunternehmen eher nicht in Frage – aus Kostengründen, aber auch weil das lokale Stromnetz meistens zu schwach für Schnellladestationen ist. Es gibt immer mehr Anbieter von Wallboxen, und die Auswahl fällt schwer. Aktuelle Tipps für Kauf und Installation findest du hier.

E-Ladestationen zum Mieten

In Vorarlberg, der europäischen E-Mobilität Modellregion, entwickelte die VKW Vlotte ein Mietmodell für E-Ladestellen. Das Unternehmen kümmert sich um Planung, Errichtung und Wartung der Wallbox, sowie um die Abrechnung. Nach dem großen Erfolg in Vorarlberg eröffnete die VKW Vlotte eine Niederlassung in Salzburg und bietet diesen Service österreichweit an.

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Strom für den elektrischen Drahtesel

Nicht zu unterschätzen sind auch KundInnen, die mit elektrischer Unterstützung radeln. Jedes fünfte in Österreich verkaufte Fahrrad ist inzwischen ein E-Bike. Der Elektrodrahtesel wird immer häufiger für tägliche Wege, kleine Einkäufe, Ausflüge oder ausgedehnte Radreisen eingesetzt. Mit einer E-Bike-Ladestelle kann man daher sowohl Einheimische als auch TouristInnen anlocken. Den „radfreundlichen Betrieb“ in einen „E-Bike-freundlichen“ zu verwandeln, kann sicher nicht schaden.

Für E-Bikes reicht an sich eine herkömmliche Steckdose. Doch in diesem Fall müssen E-RadlerInnen ihr eigenes – meist unhandliches – Ladegerät mitbringen, das dann mitsamt dem teuren Akku im Freien oder in der Garage steht. Besser ist es daher, die Steckdose in einer versperrbaren Box anzubringen. Die Luxusvariante wären solide Fahrradbügel – keine „Speichenmörder“ –, Akkuboxen und eine kleine PV-Anlage zur Stromerzeugung und vielleicht auch als Überdachung.

Eine Alternative zur Mitnahme des eigenen Ladegeräts bietet ein Salzburger Unternehmen an. Zu den Ladestationen von bike-energy gibt es Adapterkabel für die gängigsten Akkutypen. Der Akku bleibt versperrt am Rad und das Ladegerät zu Hause.

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