Vorab: Es gibt viele Mastermind-Möglichkeiten. Bezahlt oder unbezahlt, online oder offline, monatlich oder wöchentlich, vier oder zehn Personen – was für dich passend ist, hängt von deinen Zielsetzungen und Präferenzen ab. Es gibt jedoch grundlegende Rahmenbedingungen, die gegeben sein müssen, damit eine Mastermind-Gruppe erfolgreich ist.
Ich gebe dir hier meine Erfahrungen weiter und erkläre, worauf du achten solltest, damit du von der Gruppe profitierst.
1. Die Zeit
Die Dauer und einen klaren Endpunkt zu definieren ist essentiell, um ein Ziel zu erreichen. Bewährt haben sich Zeiträume von vier bis sechs Monaten, maximal jedoch ein Jahr. Falls Interesse und Bedarf bestehen, kann die Mastermind-Gruppe natürlich jederzeit fortgeführt werden.
Vereinbare einen fixen Tag und eine fixe Uhrzeit, achte auf regelmäßige Treffen. Ein Austausch alle ein bis drei Wochen bietet eine gute Grundlage. Halte die Treffen knapp und knackig. Ich empfehle Einheiten von 60 bis maximal 120 Minuten.
2. Der Ort
Die Teilnehmer:innen sollten sich ungezwungen und offen austauschen können. Dazu ist eine gewisse Nähe notwendig, daher empfehle ich offline Treffen oder online Meetings mit Video. Wichtig ist, dass sich die Teilnehmer:innen sehen.
Achte jedenfalls auf die richtige Umgebung. Ein Kaffeehaus ist nur bedingt sinnvoll. Besser eignen sich Büroräumlichkeiten, wo die Teilnehmer:innen unter sich sind und sich frei austauschen können – das gilt auch für Online-Meetings. Wichtig ist ein Setting, in dem du ungestört bleibst.
3. Die Gruppengröße
Je größer die Gruppe ist, desto schwieriger wird es, dass alle Teilnehmer:innen zu Wort kommen und gehört werden. Ich bevorzuge Gruppen von drei bis maximal fünf Personen. So bleibt genügend Raum für die Themen aller Teilnehmer:innen, und im Bedarfsfall können einzelne Teilnehmer:innen auch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Langfristig gesehen sollten die Gesprächszeiten jedoch möglichst gleichmäßig verteilt sein.
Wichtig ist, dass alle Teilnehmer:innen gleichermaßen unterstützt werden. Das ist in einem Setting mit einem Coach einfacher, weil dieser auch die Moderation übernimmt. Bist du in einer selbstorganisierten Gruppe, so müssen die Teilnehmer:innen selbst darauf achten.
4. Ein strukturierter Ablauf
Achte auf eine klare Agenda. Ohne Agenda läuft die Gruppe Gefahr, in loses Geplaudere und Informationsaustausch ohne Ziel auszuarten. Die Agenda sollte beim ersten Treffen festgelegt werden. Wird die Mastermind-Gruppe von einem Coach organisiert, stellt dieser den strukturierten Ablauf sicher. Möglich sind konkrete, minutengenaue Agenden oder flexible, die an die Bedürfnisse der Teilnehmer:innen des konkreten Tages angepasst werden.
Für die erfolgreiche Zusammenarbeit über einen längeren Zeitraum ist die Struktur essentiell. Ebenso die Spielregeln, die die Mastermind-Gruppe am besten beim ersten Treffen gemeinsam festlegt. Definiere Dos und Don'ts der Zusammenarbeit. Schreibe auf, was dir wichtig ist.
5. Der Start
Wann du eine Mastermind-Gruppe startest, ist deine Entscheidung. Zu Jahresbeginn werden vermutlich mehr Personen Interesse haben als etwa im Hochsommer.
Wenn du die Gruppe nicht selbst gründest, sondern einer beitrittst, solltest du das tun, wenn die Gruppe gerade neu startet. Später hinzuzukommen ist nur bedingt empfehlenswert, Anschlussprobleme können auftreten, und die Gruppendynamik wird gestört.
6. Die Teilnehmer:innen
Die Qualität der Teilnehmer:innen ist der entscheidendste Erfolgsfaktor einer Mastermind-Gruppe. Das Ergebnis steht und fällt mit den Personen. Hier sind einige Fragen, die du und jede*r der anderen Teilnehmer:innen mit JA beantworten können sollte:
- Committest du dich, zu den regelmäßigen Treffen zu kommen?
- Behandelst du die besprochenen Inhalte vertraulich?
- Bist du bereit, um Rat zu fragen und deine Ideen weiterzugeben?
Idealerweise ergänzen sich die Teilnehmer:innen bezüglich ihrer Selbstständigkeit und ihrer Persönlichkeit. Ein Coach kann helfen, eine hohe Qualität sicherzustellen, da er oder sie die Teilnehmer:innen vorab kennenlernt und die Spielregeln und Vorgehensweise besprechen kann. Er oder sie führt quasi Bewerbungsgespräche, um festzustellen, ob die Personen einer Gruppe zusammenpassen – bezüglich Wissensstand, Ziel und Erwartungen.
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7. Das konkrete Ziel
Beschreibe dein Ziel so genau wie möglich. Alle Teilnehmer:innen müssen ein konkretes Ziel vor Augen haben, das sie in der Mastermind-Gruppe verfolgen möchten. Dann kannst du von der Mastermind-Gruppe am besten profitieren.
Natürlich muss nicht jede:r Teilnehmende das genau gleiche Ziel haben. Synergien können auch zwischen Teilnehmer:innen entstehen, die in ähnlichen Situationen sind.
Allerdings: Es muss eine gemeinsame Richtung geben. Möchtest du dich zum Thema SEO oder Social Media austauschen, muss die Mastermind-Gruppe genau diesen Schwerpunkt abbilden. Wünschst du dir einen breiteren Diskurs, so gibt es auch Mastermind-Gruppen für Gründer:innen oder Selbstständige.
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