Am Anfang jeder Selbständigkeit steht die Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Aber nicht nur du musst davon begeistert sein: dein zukünftiger Umsatz steht und fällt mit der Akzeptanz deines Angebots durch deine potentiellen Kunden. Es geht also darum, herauszufinden, was dem König Kunde gefällt – auch wenn der noch gar nicht weiß, dass er dein Produkt braucht.
Eine Möglichkeit, rasch ein profitables Produkt zu schaffen, dass deine Zielgruppe rundum zufrieden macht, ist Design Thinking, ein Ansatz, der auf der Idee beruht, dass die besten Lösungen und Ideen entstehen, wenn Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen in einem kreativen Umfeld zusammenarbeiten – wie das etwa auch Designer tun, daher der Name.
Ein Design Thinking-Prozess kann etwa folgende fünf Stadien durchlaufen:
1. Betrachte die Welt durch die Augen deiner Zielgruppe
Du hast also eine Businessidee. Hast du auch schon ein Bild oder einen Definition deiner Zielgruppe? Die erfolgreichsten Produkte entstehen maßgeschneidert nach Kundenwunsch. Das bedeutet: dein anvisierter Kunde wird bereits zu Beginn der Produktentwicklung mit einbezogen: du lieferst eine Lösung für sein Problem.
Um dies genau verstehen zu können, betrachte die Welt mit seinen Augen. Denke zunächst nicht darüber nach, WIE du das Problem löst. Fokussiere auf das, WAS deine Zielgruppe wünscht. Gehe auf deine zukünftigen Kunden zu, sprich mit ihnen. Beobachte deine potentiellen Kunden in der Situation, in der sie dein Produkt benötigen könnten. Empathie für den Kunden ist dabei der Schlüssel. So erlebst du, wie er sich fühlt und welche Lösung er konkret benötigt.
2. Dokumentiere Kundenwünsche
Alles, was dein Kunde dir vermittelt, ist Gold wert. Dokumentiere das Gesagte und Erlebte – es bildet den Anforderungskatalog an dein Produkt. Hilfreich ist auch, deine Zielgruppe in Form einer Persona also eines Beispielkunden zu skizzieren, mit seinen Charaktereigenschaften, Wünschen und Bedürfnissen. Deine Design-Challenge nimmt Formen an und du weisst nun genauer, was du entwickeln musst, um deinen Kunden zufrieden zu stellen.
3. Lass der Kreativität freien Lauf
Die Frage, WIE du deinen Kunden nun zufrieden machst, steht im dritten Schritt des Design Thinking-Prozesses im Mittelpunkt. Hier darst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Und nicht nur deine Kreativität ist gefragt. Bilde ein Team aus Menschen unterschiedlicher Kulturen und Branchen. Diese bringen eine Vielzahl an Blickwinkeln mit. Du wirst staunen, welche Ideen in einem so bunt gemischten Team zustande kommen. Und warum lädst du nicht auch gleich die zukünftigen Nutzer deines Produkts ein? Hauptsache, du produzierst interaktiv viele Ideen – so verrückt sie auch im ersten Moment klingen mögen. Kritik ist dabei tabu. Sei also mutig, neue Denkansätze zu bilden und das Problem auf den Kopf zu stellen.
Du hast nun ein Fülle an Ideen gesammelt: bunte Notizen, vollgeschriebene Whiteboards oder auch Collagen umgeben dich. Nun werden die Ideen strukturiert und die besten ausgewählt. Als Resultat dieses Schrittes hältst du einen Ideensteckbrief in den Händen, als Wegweiser für den weiteren Prozess.
4. Erschaffe einen Prototypen
Nun geht es darum, dass die Ideen Gestalt annehmen. Du hauchst den ausgewählten Ideen Leben ein, indem du Prototypen baust. Schnapp dir Papier, Pappe, Stifte und Schere und erwecken das Kind in dir. Bastle, was das Zeug hält. Es geht keinesfalls um Perfektion. Schnell und einfach erstellte Prototypen machen dein geplantes Produkt kosteneffizient erlebbar. Und da ist es nun: dein Produkt. Es greifbar vor sich zu haben ist ein besonderes Erlebnis. Das wird auch deine Zielgruppe so sehen.
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5. Teste den Prototypen
Im letzten Schritt wird dein Prototyp und 2-4 Variationen davon auf die Probe gestellt. Die Zielgruppe, die du dir als Kunden wünschst, hält deine Kreation zum ersten Mal in den Händen. Lass sie das Produkt entdecken und auf Herz und Nieren prüfen. Du nimmst erst einmal die Beobachterrolle ein. Schau, wie dein Wunschkunde mit deiner Kreation klarkommt. Schnell wirst du herausfinden, wo es Optimierungsbedarf gibt. Sei forsch, frage die Testpersonen gezielt nach ihren Eindrücken zu Funktionalität und Design.
Nachdem du den gesamten Prozess durchlaufen hast, hältst du Variationen von Prototypen deines Produktes oder deiner Dienstleistung in den Händen. Das Besondere an dieser Methode: du weisst bereits jetzt, dass dein Produkt erfolgreich am Markt ankommen wird, weil es die Kundenwünsche erfüllt. Wenn du das Produkt weiter perfektionieren willst, durchlaufe den Prozess mehrere Male. So innovierst du dein Produkt schrittweise.
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