Viele Menschen tragen ihn ein Leben lang im Stillen mit sich herum: den Traum vom eigenen Buch. In den wenigsten Fällen wird aus dem Wunsch Realität. Und das ist schade. Denn ein eigenes Buch zu schreiben ist heutzutage viel einfacher und schneller möglich, als du vielleicht denkst. Besonders im Business-Bereich wird das Potenzial, das in der Veröffentlichung eines eigenen Fachbuchs liegt, zu selten erkannt.
Bücher stehen seit jeher für Kompetenz und Glaubwürdigkeit. Sie schaffen Sichtbarkeit und sind Türöffner zu neuen Kundensegmenten. Kaum etwas unterstreicht den eigenen Expertenstatus mehr, als fundiertes Fachwissen, das interessant aufbereitet wurde. Dennoch setzen die meisten Unternehmer:innen und Gründer:innen auf Social Media, um sich und ihre Produkte zu vermarkten. Dabei gibt es große Unterschiede in der Wirkung von LinkedIn & Co. im Gegensatz zum Expertenbuch.
Vorteile eines Fachbuches gegenüber Social Media
Im Vergleich zu Social Media kann ein Fachbuch eindeutig punkten und den entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.
- Ein Buch bietet die Möglichkeit, umfangreiches Wissen beziehungsweise Content mit echtem Mehrwert darzustellen. Mittels gutem Storytelling, in dem über berufliche Erfahrungen und vielleicht auch über den eigenen Werdegang berichtet wird, können Leser und potenzielle Kunden emotional ganz anders abgeholt werden, als dies mit Social Media möglich ist (wo Informationen oftmals ja nur häppchenweise veröffentlicht werden).
- Ein Buch ist langlebig und nachhaltig, es wird über Jahre hinweg immer wieder zur Hand genommen. Man kann darin Aussagen anstreichen, am Rand etwas notieren, Eselsohren hineinmachen oder wichtige Seiten mit Post-its markieren. Ein gedrucktes Buch spricht alle Sinne an. Seine Inhalte werden daher vom Gehirn ganz anders abgespeichert, als ein Social Media Post. Letzterer erregt meist nur kurz unsere Aufmerksamkeit und gerät dann in Vergessenheit.
- Ein Buch ist die beste Visitenkarte. Man kann es potenziellen Kunden zum Geschenk machen und damit Eindruck hinterlassen. Der Vorteil zur Konkurrenz, die nur Social Media-Kanäle bedient, liegt damit auf der Hand.
Erste Schritte
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Wie für jedes Vorhaben gilt auch für ein Buch: Alles beginnt mit dem ersten Schritt. Die gute Nachricht ist: Du musst weder ein Germanistik-Studium absolviert, noch Verlagserfahrung haben, um dich an solch ein Unterfangen heranzuwagen. Der Selfpublishing-Markt bietet viele Möglichkeiten, auch ohne Vorerfahrung sein Fachwissen unter die Leute zu bringen. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass du für dein Thema/Fachgebiet brennst und über die nötige Motivation und Ausdauer verfügst, dazu ein Manuskript zu verfassen.
- Wer soll dein Buch lesen?
Als erstes solltest du dir Gedanken über die Zielgruppe des Buches machen. Gibt es eine Nische, in die dein Fachbuch passt? Welche Bedürfnisse spricht dein Buch an? Welches Problem hat deine Zielgruppe und wie kann dein Buch helfen, dieses Problem zu lösen? - Wie lässt sich das Thema logisch aufbauen?
Dann geht es an die Erstellung einer Struktur. Wichtig ist ein Aufbau, der alle Fragen, die der Leser beziehungsweise die Zielgruppe hat, abdeckt. Sobald dieses Gerüst steht, werden die einzelnen Kapitel ausgeführt. Dieser Schritt ist für die meisten Fachbuchautoren der schönste, er bietet (ähnlich einem Kundengespräch) die Möglichkeit, das eigene Fachgebiet und die ganz persönliche Expertise vorzustellen. - Wie anfangen?
Wer Angst vor dem berühmten ersten Satz hat, dem rate ich, nicht am Anfang, sondern mit einem beliebigen Kapitel zu beginnen, auf das man gerade Lust hat. Wichtig ist das regelmäßige Dranbleiben – dann füllen sich die Seiten viel schneller, als man denkt. Ich empfehle, beim Schreiben immer einen hohen Praxisbezug – etwa anhand von Erfahrungsberichten und Beispielen – herzustellen. Haben die Leser stets ein Bild im Kopf, oder gar Szenen wie bei einem Film, bleiben sie automatisch dran. - Wie gut muss es werden?
Qualität steht, wie in jedem Business, auch im Buchgeschäft an oberster Stelle. Eine Investition in ein professionelles inhaltliches und stilistisches Lektorat sowie in ein Korrektorat, das auch den letzten Tipp-, Grammatik- oder Rechtschreibfehler ausmerzt, ist unbedingt zu empfehlen. Das Gleiche gilt für Cover und Layout. Ein guter Grafikdesigner verleiht dem Werk den nötigen optischen Pep.
An dieser Stelle möchte ich noch festhalten, dass das Schreiben eines Buches – bei allem Fachbezug – auch immer eine echte Herzensangelegenheit ist. Die Art und Weise, in der man sich als Verfasser in ein Buch ein- und sich selbst zum Ausdruck bringt, kann sehr erhebend sein. Faktum ist, dass jeder Autor es als unbeschreibliches Glücksgefühl erlebt, am Ende des Schreibprozesses das eigene Buch in den Händen halten zu können.
Werbemöglichkeiten in bzw. mit einem Fachbuch
In einem Expertenbuch ist nicht nur Platz für Wissensvermittlung. Dem Verfasser eröffnet sich auch die Chance, den Lesern ein konkretes Angebot – und diese somit direkt zu Kunden – zu machen. Genau das kann ein Marketing-Turbo sein! Möglichkeiten dafür gibt es viele. Man kann den Lesern gegen Bekanntgabe der Mailadresse etwa wertvolles Bonusmaterial oder ein Freebie anbieten. Auf diese Weise erreicht man Interessenten, die man in weiterer Folge (zum Beispiel mit einem Newsletter) kontaktieren und über Angebote und Neuigkeiten informieren kann.
Natürlich kann man sein eigenes Expertenbuch auch dazu nutzen, ein aktuelles Angebot (Kurs, Programm, Webshop, usw.) zu bewerben und mit einem Link sowie einem QR-Code den Lesern auch den Weg dorthin erleichtern. Eine besonders reizvolle Verbindung der analogen und der digitalen Welt im Übrigen.
Fazit
Das eigene Fachbuch ist ein fantastisches Marketing-Tool. Man generiert als Unternehmer in Sekundenschnelle echten Expertenstatus, wenn man Interessenten oder Kunden anstelle einer 08/15-Visitenkarte ein eigenes Werk überreichen kann. Alles, was man dafür tun muss, ist zu beginnen. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Jedes Buch mit dem ersten Satz. Worauf also noch warten? Übrigens: Kennst du die größte Bibliothek der Welt? Es ist jene der ungeschriebenen Bücher. Deines sollte nicht darin stehen.
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