Manchmal ist die Trennung von einem Mitarbeiter, einer Mitarbeiterin unvermeidbar – und das kann viele Gründe haben. Die können in der Person des/der Beschäftigten liegen: Vielleicht ist er oder sie in dieser Position nicht der oder die Richtige. Vielleicht passt er oder sie aufgrund der Mentalität nichts ins Team. Eventuell muss sich aber auch das Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen personell verkleinern.
In jedem Fall ist eine Trennung eine schwierige Angelegenheit. Für denjenigen, der geht, bedeutet sie einen gravierenden Einschnitt und kann negative finanzielle Auswirkungen haben. Ein Trennungsgespräch ist daher immer mit vielen Emotionen verbunden.
1. Achte auf erste Warnsignale
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Kein Mitarbeiter setzt seine Anstellung leichtfertig aufs Spiel – und kein Chef, keine Chefin sollte eine Trennung leichtfertig vollziehen. Bemühe dich um eine offene und faire Auseinandersetzung:
- Gibt es Gründe für das unerwünschte oder konfliktträchtige Verhalten?
- Ist es offensichtlich, dass er/sie seine/ihre Aufgaben dauerhaft nicht bewältigen kann?
- Kommt es häufiger zu Auseinandersetzungen im Team?
- Befindet sich das Unternehmen schon einige Zeit in finanzieller Schieflage?
Versuche herauszufinden, warum es nicht rund läuft. Wenn du die Gründe kennst, lässt sich die Krise vielleicht noch beheben, zumal wenn sie nur temporär ist – etwa bei außergewöhnlichen privaten Belastungen oder einer wirtschaftlichen Flaute.
2. Setze ein klärendes Mitarbeitergespräch an
Sobald du erste Warnsignale wahrnimmst, ist es höchste Zeit für ein klärendes Mitarbeitergespräch – und den Versuch, gemeinsam eine gute Lösung für beide Seiten zu finden.
- Vielleicht gibt es eine andere Stelle im Unternehmen.
- Möglicherweise helfen Maßnahmen zur Teambildung, um Missverständnisse auszuräumen.
- Eventuell kann über eine andere Arbeitszeitregelung verhandelt werden.
Es ist ein Gebot der Fairness, einen Mitarbeiter nicht plötzlich zu kündigen und damit zu überraschen. Wichtig ist in der Vorbereitung einer Trennung dem Mitarbeiter offene und klare Signale und die Möglichkeit zu geben, sich rechtzeitig anderweitig zu bewerben.
3. Trennungsgespräche sind Chefsache
Kündigungsgespräche sind auch für Führungskräfte nicht einfach. Das Wissen darüber, wie eine solche Situation zu meistern ist, wird in keinem Gründerseminar vermittelt. Deshalb scheuen sich viele Firmeninhaber davor und zögern den Schritt hinaus, bis die Situation schon fast eskaliert. Oder sie setzen darauf, dass der Betreffende die Situation selbst unerträglich findet und von allein geht. Aber zur Führung gehört Verantwortung, auch – und gerade – in unangenehmen Lagen.
4. Bereite dich richtig vor
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- Plane deine Strategie und bereite dich auf emotionale Äußerungen deines Gegenübers vor. Es kann sein, dass du verbal angegriffen wirst.
- Wähle einen guten Zeitpunkt – nicht zum Ende einer Arbeitswoche, sondern besser zu Beginn.
- Bitte deinen/r Mitarbeiter:in persönlich oder telefonisch zum Gespräch, aber nicht per Mail.
- Suche einen ruhigen Raum als passenden Rahmen und sorge für eine ungestörte Unterhaltung unter vier Augen ohne klingelndes Telefon. Vertraulichkeit und Diskretion sind wichtig.
- Komm schnell, aber ruhig und sachlich zum Punkt.
- Bleibe empathisch und lass Betroffenheit zu, auch wenn es einige Zeit kostet.
- Spare dir Floskeln wie mit großem Bedauern.
- Biete deinem Gegenüber die Chance, das Gesicht zu wahren und sich zu fassen.
- Eröffne die Möglichkeit zu einem weiteren Gespräch, um die Konditionen des Ausscheidens zu klären.
5. Was immer passiert: Signalisiere Wertschätzung
Auch wenn im Trennungsgespräch womöglich die Wogen hoch gehen, ist es richtig und wichtig, sich als Chef nicht auf eine emotionale Ebene zu begeben. Selbst wenn du jemanden für fachlich ungeeignet hältst, darf deine Kritik nicht persönlich und beleidigend werden. Respekt vor dem Menschen ist oberstes Gebot.
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