Viele Selbstständige quer durch alle Branchen sind Experten auf ihrem Gebiet. Die Gesundheitsberaterin weiß, wie man richtig abnimmt, die Anwältin hat wertvolle Tipps für Scheidungswillige. Doch warum sollte ein Selbstständiger ein Sachbuch schreiben? Der Stundenlohn von Autoren ist in den meisten Fällen nämlich nicht der Rede wert. Die Antwort lautet: Die Umwegrentabilität ist nicht zu verachten!
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Warum es sich für Selbstständige lohnt, ein Sachbuch zu schreiben
- Du positionierst dich als Experte für dein Thema.
- Du wirst auf der Verlagsseite vorgestellt, auf verschiedenen Plattformen rezensiert und dadurch im Internet besser gefunden, als die Konkurrenz.
- Journalisten sind ständig auf der Suche nach Experten zu allen möglichen Themen, die für Interviews zur Verfügung stehen. Oft wenden sie sich an Sachbuchautoren.
- Wird dein Buch rezensiert, ist das Gratis-Werbung für dich und dein Unternehmen.
- Du erreichst mit den Lesern neue potentielle Kunden.
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Die zehn Schritte:
1. Zielgruppe
Beschäftige dich mit deiner Zielgruppe. Stelle dir die die gleichen Fragen wie ein Gründer: Wer ist meine Zielgruppe? Welche Probleme und/oder Interessen hat meine Zielgruppe? Mit welchen Informationen kann ich meiner Zielgruppe helfen?
2. Konkurrenz-Analyse
Analysiere deine Konkurrenz. Welche ähnlichen Bücher zu deinem Thema gibt es schon? Schreibe nicht über etwas, das schon zigmal von anderen aufgegriffen wurde, sondern suche dir eine Nische, oder wähle einen neuen Zugang zu Altbekanntem.
3. Recherche
Lese Artikel in Fachmagazinen und Büchern, durchforste das Internet und Bibliotheken nach deinen Keywörtern, interviewe andere Experten. Trage so viel Material zusammen, wie möglich. Streichen kannst du während dem Schreiben noch immer.
4. Strukturieren
Mache ein Inhaltsverzeichnis mit Kapitel und Unterkapitel. Zu diesem Zeitpunkt ist das nicht in Stein gemeißelt, sondern dient nur zur groben Strukturierung und als roter Faden für das Schreiben.
5. Schreibe die ersten Kapitel
Wähle zwei oder drei Kapitel aus dem Inhaltsverzeichnis und schreibe sie. Gehe nicht chronologisch vor, sondern beginne mit jenen Kapiteln, die dir am leichtesten fallen.
6. Gegenleser finden
Bitte ein oder zwei Personen deines Vertrauens um Feedback. Wähle diese Personen sorgsam aus. Konstruktive Kritik ist gefragt, Lob aus Höflichkeit ist hier nicht angebracht.
7. Exposé
Nun kommt der erste Reality-Check, denn es ist Zeit, ein Exposé für die Verlagssuche zu schreiben. Ja, genau. Jetzt! Nicht erst, nachdem du bereits zweihundert Buchseiten getippt hast.
Ein Exposé sollte ungefähr zwei Seiten umfassen und folgendes beinhalten:
- Erklärung des Themas, Hauptthese
- Vorschlag für Titel und Untertitel
- kurzer Klappen- oder Werbetext
- zeitlicher Rahmen für die Fertigstellung des Buches
- Inhaltsverzeichnis
- Zielgruppe
- Wie unterscheidet sich mein Buch von Konkurrenzprodukten?
- Was kannst du zum Marketing besteuern? (Kennst du Journalisten? Hast du viele Facebook-Freunde oder -Fans? Einen Blog mit relevanten Zugriffszahlen?...)
8. Die Verlagssuche
Schreib ausschließlich Verlage an, bei denen dein Buch ins Programm passt. Reine Literaturverlage scheiden schon mal aus. Die passenden Verlage bekommen von dir einen Brief mit deinem Ansinnen und einer Kurzbiografie, die dich als Experte/in für dein Thema ausweist, deine Kontaktdaten, dem Exposé und ein oder zwei (auf keinen Fall mehr!) Probekapiteln.
Lass auf jeden Fall die Finger von Verlagen, die von dir Druckkostenzuschüsse, etc. verlangen. Bücher schreiben ist harte Arbeit. Dafür zahlt man nicht, man bekommt Geld dafür.
9. Schreiben, schreiben, schreiben
Nun wartest du auf eine Zusage. Hast du den unterschriebenen Vertrag in der Tasche, heißt es ab jetzt: Schreiben, schreiben, schreiben.
Fang sofort damit an, du wirst sowieso keinen Tag vor der Deadline fertig, ich spreche aus Erfahrung. Vermeide Fachchinesisch, schreib so einfach und verständlich, wie möglich. Gib die fertigen Kapitel wieder deinen Gegenleser(n). Ist das Manuskript fertig, kommt der Verlag an die Reihe, und der Autor hat meist abgesehen von Textabgleichrunden mit dem Lektor ein paar Wochen Verschnaufpause, bis das Buch aus der Druckerei kommt.
10. Marketing
Veranstalte Lesungen, nutze Social-Media und einschlägige Kontakte zu Medienvertretern und Bloggern, etc. Falls du öfters Vorträge hälst, Workshops veranstaltest, Führungen machst, biete dein Buch auch selber zum Verkauf an. Wenn du durch deinen Job die Möglichkeit hast, dein Buch zu vertreiben, bessert dieser Umstand die meist mickrigen Autoreneinnahmen unter Umständen sogar gehörig auf – ein Autor bekommt bei seinem Verlag für sein Buch den gleichen Rabatt wie eine Buchhandlung (etwa 40 Prozent).
Falls es doch nicht klappt
Falls du keinen Verlag gefunden hast, lass dich nicht sofort entmutigen. Frage bei den Lektoren nach dem Grund der Ablehnung und lerne daraus. Dann änderst du dein Konzept und fängst wieder bei Punkt eins an.
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