Networking, das klingt irgendwie elitär: nach Frauen in Hosenanzügen und Lachsbrötchen, nach Männern mit Vielflieger-Bonus-Karte und falschem Lächeln. Dabei muss man kein knallharter Lobbyist sein, um die Vorteile von Seilschaften zu nutzen. Gemeinsam sind wir einfach stärker.
Wer gehört in dein Netzwerk?
Nun, vor allem Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen. Denn diese sind nicht unbedingt potenzielle Konkurrenten, sondern auch erfahrene Ratgeber. Man muss schließlich nicht die gleichen Fehler begehen, die andere bereits begangen haben – alle können hier nur gewinnen. Gute Jobs, freie Stellen, neue Ideen – fast alles kann besprochen werden.
Außerdem gehören in jedes gute Netzwerk Personen, die das, was du willst, schon erreicht haben – egal ob es der coole Kindergartenplatz ist, der dich beruhigter arbeiten lässt, oder die neueste Förderung für Start-ups. Von der Erfahrung Erfahrener zu lernen, ist das Beste, was passieren kann. Vor allem, wenn man dann auch deren Kontakte nutzen kann.
Networking ist keine Verkaufsveranstaltung
Aber Achtung: Ohne Authentizität und ein bisserl Begeisterungsfähigkeit geht gar nichts. Wer in seinem Netzwerk nicht wahrhaft und besonnen agiert, sondern nur deshalb, weil er verzweifelt nach Kunden oder neuen Jobs sucht, der regt andere nicht an, der steckt andere nicht an. Und wer andere nicht ansteckt, der wird auch kein guter Netzwerker.
Networking bedeutet nicht, Dienstleistungen oder Produkte zu verkaufen. Also: Bitte keine Gegenleistung erwarten, die kommt schon von selbst. Das Ziel ist, interessante Menschen kennenzulernen und Spaß dabei zu haben. Und ja, klar gilt es, die eigene Schüchternheit zu überwinden. Auf Events und Vorträgen Fragen zu stellen und im Anschluss locker zu plaudern, tut nur die ersten paar Male weh, dann klappt es bald wie von alleine. Kommunizieren lernt man eben nur beim Kommunizieren.
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Konversation: Lauschen wir dem BEAT!
Blutige Anfänger in Sachen Smalltalk können sich übrigens an die BEAT-Methode halten. BEAT steht für Berufliches, Erholung, Angehörige und Tiefe. In dieser Reihenfolge kann man Themen anschneiden und fade Eisbrecher (Schönes Wetter heute) auslassen. Die ersten drei Buchstaben erklären sich von selbst, was aber bedeutet Tiefe? Nun, wir hinterlassen dann einen bleibenden Eindruck, wenn wir Menschen emotional berühren. Frag nach Wünschen, Träumen oder sonstigen eher persönlichen Themen, die den Gesprächspartner wirklich berühren.
Die vier Grundregeln für authentische Networker
Noch etwas zum Thema Authentizität: Die meisten Menschen betrachten das, was gerade ist, als ihren Wesenskern und leugnen damit die Chancen, die in einer Entwicklung ihrer Persönlichkeit liegen. Sie verklären ihr Verharren in der Komfortzone. Deswegen hier ein Überblick, was Authentizität überhaupt ausmacht. Die Sozialpsychologen Brian Goldman und Michael Kernis nennen vier Kriterien:
- Bewusstsein: Wir müssen unsere Stärken sowie unsere Gefühle und Motive kennen, also wissen, warum wir uns so und nicht anders verhalten. Erst Selbstreflektion ermöglicht es uns, unser Handeln bewusst zu erleben und zu steuern.
- Ehrlichkeit: Wir Menschen neigen dazu, uns mit einer rosaroten Brille zu betrachten. Wer sich selbst authentisch fühlen will, muss der Realität ins Auge blicken.
- Konsequenz: Wir sollten nach unseren Werten handeln und gemäß unseren einmal gesetzten Prioritäten – selbst dann, wenn hieraus Nachteile für uns resultieren. Denn kaum etwas wirkt langfristig zerstörerischer auf unser Selbstwertgefühl als Opportunismus.
- Aufrichtigkeit: Natürlich können wir ein Idealbild von uns herumzeigen. Doch wenn es um Authentizität geht, sollten wir die Größe haben, auch unsere negativen Seiten – zumindest uns selbst – zu offenbaren.
Happy Networking!
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