Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten, meinte der Journalist Joseph Pulitzer.
Aber wie schreibe ich gute Texte für Website, Flyer und Co? Jedes Format hat eigene Regeln in Hinblick auf Stil, Form und Sprache. Dennoch – es gibt einige allgemeine Tipps, wie du leicht verständliche und lebendige Texte schreibst. Fünf W-Fragen helfen dir dabei.
Wer soll deinen Text lesen?
Versetz dich in deine Leser:innen: Was erwartet deine Zielgruppe? Was versteht sie? Sind es Laien oder Expert:innen? Wie ist das Sprachniveau? Gib verständliche Antworten und liefer Inhalte (Content) mit Mehrwert.
Wo wird der Text erscheinen?
Druckst du den Text in einer Broschüre, einem Katalog, einem Flyer ab? Oder wird er im Internet veröffentlicht – auf einer Website, in einem Blog, einem Social Media-Kanal wie Facebook, Instagram oder Pinterest? Sowohl Print- als auch Online-Texte leben von aussagekräftigen Überschriften, einer übersichtlichen Gliederung mit Zwischenüberschriften und Aufzählungen.
Jedoch haben Online-Texte einen wesentlichen Vorteil: Sie können sie ohne viel Aufwand überarbeiten. Je besser du diese für die Suchmaschinen aufbereitest, umso eher wird deine Website im Internet gefunden. Bei dieser Suchmaschinenoptmierung (SEO) kommen den Keywords, also den Schlüsselwörtern und Suchbegriffen eine wichtige Rolle zu. Setz deine Keywords jedenfalls mit Bedacht ein und vermeide zu viele Wortwiederholungen.
Mein TIPP: Du schreibst in erster Linie für deine Leser:innen, also deine Website-Besucher:innen und erst in zweiter Linie für Google und andere Suchmaschinen.
%MEDIUM-RECTANGLES%
Was ist die Botschaft deines Textes?
Überleg, was du aussagen willst. Notier dir die Quintessenz in ein, zwei Sätzen. Überprüfe am Ende, ob sich deine Botschaft im Text wiederfindet.
Wie soll dein Text klingen?
- Soll die Tonalität umgangssprachlich-locker oder wissenschaftlich-seriös, emotional oder sachlich sein? Passe Sprache und Stil an deine Leserschaft an – aber bleib dabei authentisch.
- Verbinde ausreichend Information mit Emotion: Was ist der Nutzen für deine Kund:innen, wenn er/sie dein Produkt und deine Dienstleistung kauft? Wie fühlt er/sie sich dann?
- Sprich die Sinne deiner Leser:innen an: Wie sieht dein Produkt aus, wie hört es sich an, wie schmeckt und riecht es, wie fühlt es sich an?
- Viele Beispiele und Vergleiche machen den Text lebendig, dadurch verständlicher und leichter lesbar.
- Erzeuge Bilder im Kopf. Und verbildliche diese mit gut gewählten Fotos, Grafiken und Illustrationen. Und nicht vergessen: Führ die Urheberrechte der Fotograf:innen (Copyrights) an – andernfalls kann es teuer für dich werden.
Wie lange soll der Text werden?
Gerade beim Schreiben gilt: In der Kürze liegt die Würze.
- Mithilfe einer guten Gliederung erhalten Leser:innen einen Überblick.
- Eine knackige Überschrift zieht die Aufmerksamkeit an.
- Zwischenüberschriften dienen der schnellen Informationsbeschaffung und als Anker beim Scannen des Textes.
- Serviere kleine Texthäppchen: Das erleichtert das Lesen, vor allem auf mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones.
Sieben Goldene Textregeln
Zum Abschluss noch die wichtigsten Regeln für gutes Deutsch:
- Schreibe kurze Sätze, also maximal ca. 20 Wörter. Als Faustregel gilt: Ein Satz darf nur so lange sein, als dein Atem zum lauten Lesen reicht.
- Je einfacher, umso besser – frei nach Schopenhauer: Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge. Vermeide Fachchinesisch und Beamtendeutsch. Schreib Abkürzungen beim ersten Mal aus.
- Lieber Verben als Substantive: Unsere Aufgabe ist es, Probleme zu lösen. Klingt stärker als: Unsere Aufgabe ist die Lösung von Problemen.
- Besser aktiv als passiv: XY gründete 2017 unsere Firma. klingt konkreter als Unsere Firma wurde 2017 von XY gegründet.
- Entsorge man und nicht: Wer ist man? In den meisten Fällen ist dieser jemand bekannt. Dann schreib es bitte auch! Anstelle von Verneinungen nimm das positive Gegenteil. Das menschliche Gehirn kann nämlich nicht" nur langsam verarbeiten. Bestes Beispiel: Denken Sie jetzt bitte nicht an die Farbe rot." (Besser: Denken Sie jetzt bitte an die Farbe blau.")
- Konkretes zum Begreifen: Bring Beispiele, um deinen Text zu veranschaulichen.
- Korrektes Deutsch ist Trumpf: Lass deinen Text immer gegenlesen auf inhaltliche, Grammatik- und Rechtschreibfehler.
Literaturtipps:
Wolf Schneider: Deutsch für junge Profis und Deutsch für Profis
Doris Märtin: Erfolgreich texten
Weiterlesen: Der perfekte SEO-Text – so erreichen Sie im Web mehr Kunden
Weiterlesen: Kopfkino – so kommen Ihre Angebote beim Kunden an
Weiterlesen: Pressearbeit für Selbständige
Weiterlesen: 7 Gründe, warum Texte nicht gelesen werden
Kommentare ( 0 )