1. Eigenkapital (Bootstrapping)
Beim Bootstrapping ziehst du dich wie der berühmt-berüchtigte Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf, d.h. du vertraust bei deiner Gründung allein auf die eigene (Finanz-)Kraft und verzichtest komplett auf Fremdmittel.
Tipp: Falls du eine längere Entwicklungszeit oder Verlustphase einplanen musst, das Risiko nicht allein tragen kannst oder willst, ist Bootstrapping für dich wohl nicht die richtige Wahl.
2. Kredite von Freunden oder Verwandten
Wenn du eine Privatperson findest, die bereit ist, in dein Geschäft zu investieren – wunderbar! Damit vermeidest du nicht nur die lästige Prüfung deiner Kreditwürdigkeit, du kannst in der Regel auch die Konditionen, also Zinsen und Rückzahlungsmodalitäten, frei vereinbaren.
Tipp: Klär vorab mit deinem Steuerberater, unter welchen Bedingungen deine Zinszahlungen als Betriebsausgaben anerkannt werden. Und vergiss nicht: Auch diese Schulden musst du zurückzahlen.
3. Öffentliche Fördermittel
In Österreich gibt es eine blühende Förderlandschaft. Ansprechpartner sind neben den Hausbanken auch die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft und der Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich. Spezielle Angebote zur Technologieförderung hält die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft parat. Daneben gibt es diverse regionale Adressen, wie z.B. die Wirtschaftsagentur Wien, die für Gründer in der Hauptstadt einen Fonds eingerichtet hat.
Tipp: Erkundige dich unbedingt v o r dem ersten Schritt in die Selbständigkeit nach Fördermöglichkeiten, sonst riskierst du, dass du leer ausgehst.
4. Darlehen und Kredite
Reicht dein Eigenkapital nicht aus, musst du notgedrungen Fremdkapital beschaffen. Auch bei Darlehen und Krediten ist deine Hausbank der erste Ansprechpartner. Bevor du an Geld kommst, setzen die Banker aber einen aussagekräftigen Businessplan, eine mehrjährige Liquiditätsplanung, eine Bonitätsprüfung und vorhandene Sicherheiten voraus. Dein Gespräch mit dem Bankberater sollte also gut vorbereitet werden. (So tappen Sie nicht in die Kreditfalle)
Tipp: Frag bei Geldinstituten und Online-Portalen nach, um herauszufinden, welche Konditionen für dich realistisch sind.
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5. Leasing
Eine interessante Möglichkeit, Anfangsinvestitionen klein zu halten, ist Leasing. Dabei erwirbst du nur die Nutzungsrechte an einem Auto oder einer Maschine. Für einen bestimmten Zeitraum zahlst du dafür eine Gebühr (Leasingrate). Am Ende der Vertragszeit kannst du das Objekt für den sogenannten Restwert kaufen, oder dir einfach ein neues Modell leasen.
Tipp: Schau dir vorab die Vertragsdetails genau an, insbesondere die Laufzeit, deine Pflichten, die effektiven Kosten und deine Kündigungsrechte.
6. Venture Capital Gesellschaften und Business Angel
Auch diese Unternehmer und Engel wollen von deiner Geschäftsidee überzeugt werden und erwarten einen schlüssigen Business- und Liquiditätsplan. Denn sie investieren nicht aus Nächstenliebe, sondern weil sie selbst Geld verdienen wollen. Für ihr Investment erwarten sie eine Beteiligung an Ihrem Unternehmen. Ein Vorteil der Business Angels ist, dass erfahrene Unternehmer auch ihr Know-how und ihr Netzwerk zur Verfügung stellen. Dieses Angebot hat allerdings seinen Preis.
Tipp: Erkundige dich bei Business-Angel- und VC-Netzwerken nach einem geeigneten Partner (z.B. www.aws.at/foerderungen/aws-i2-business-angels).
7. Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting
Dabei stellst du deine Geschäftsidee auf einer Internetplattform vor und versuchst, innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine konkrete Summe von der Crowd, also einer Menge an Privatpersonen, zu erhalten. Je nachdem, was du deinen Investoren als Gegenleistung bietest, spricht man von Crowdfunding (kein finanzieller Gegenwert), Crowdspending (gar keine Gegenleistung, da es sich um ein soziales Projekt handelt), Crowdlending (Zinsen + Rückzahlung) oder Crowdinvesting (die privaten Investoren werden zu Teilhabern und partizipieren an deinem Gewinn und Verlust).
Tipp: Nimm den Versuch sportlich. Es gibt keine Garantie, dass du das Geld bekommst. Sprich mit deinem Steuerberater, bevor du dich für ein Crowdfunding-Modell entscheidest.
8. Inkubatoren und Acceleratoren
Inkubatoren verstehen sich als Brutkästen für Gründer, die eine in house-Geschäftsidee auf den Markt bringen. Sie unterstützen nicht nur mit Geld, sondern auch mit Mentoring- und Coachingprogrammen, Büroräumen und anderen Ressourcen. Das ist lukrativ, weil sie häufig von großen Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Universitäten gesponsert werden.
Auch Acceleratoren gehören meist zu einem großen Konzern, der sich durch die Nähe zu Start-ups selbst einen innovativen Schub erhofft. Dabei profitierst du nicht nur von einer Kapitalspritze, sondern für einen kurzen Zeitraum auch von der Unterstützung eines Experten zur Beschleunigung deines Geschäftserfolgs. Im Gegenzug erhalten die Acceleratoren einen kleinen Anteil an deinem Unternehmen.
Tipp: Um in ein Inkubator- oder Accelerator-Programm zu kommen, musst du ein hartes Auswahlverfahren durchlaufen. Verschaff dir zuerst einen Überblick über die in Frage kommenden Programme und die Auswahlkriterien.
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