Selbstständig zu sein, das bedeutet vor allem in der Gründungsphase und den ersten darauf folgenden Jahren viel Arbeit – und viel Energie, die verbrennt. Klar: Ein Haus braucht ein starkes Fundament, bevor man es schön dekoriert.
Trotzdem: Wer sein eigener Boss ist, muss sich – wenn der Lehm mal trocken ist – auch ab und zu frei geben. Und zwar ausreichend. Nicht nur über's Wochenende, den Laptop griffbereit und immer heimlich auf der Suche nach WiFi. Sondern so richtig, mit allen Sinnen: Urlaub! Anderes sehen, riechen, erleben – das ist für jeden Stressgeplagten überlebensnotwenig. Denn, Hand aufs Herz, das Business geht in der (Aus-)Zeit nicht den berühmten Bach runter – man selbst leider schon, wenn man sich nie ein ordentliches Reset gönnt.
Mit diesen Tipps kannst du deine wohl verdienten Ferien wirklich genießen:
Plane rechtzeitig
Frühe Planung – und auch Buchung – ist das A und O jeder entspannten Reise, wenn man selbstständig ist. Für Urlaub mit langer An-/Abreise sind sechs, sieben Monate im Voraus durchaus realistisch. Außerdem zwingt man sich so, Geschäftliches um den Urlaub herumzuplanen und diesen nicht ewig aufzuschieben. Eine gute Motivation – für die Arbeit und die Freizeitplanung gleichermaßen.
Kalkuliere das Holiday-Loch im Börsel ein
Ja, Geld geht raus, während du weit, weit weg bist – und Ja, es kommt auch keines rein. Im Gegenteil. Kalkuliere das Holiday-Loch im Börserl mit ein und nimm es als Anlass, um dann erholt und mit frischen Energien wieder hineinzubuttern. Auch bei der Akquise von neuen Kunden und Partnern kommt es besser, wenn du entspannt und inspiriert wirkst und nicht wie knapp vor dem Burnout. Versprochen.
Achte auf Qualität
Wenn du es dir noch nicht leisten kannst – und wir sprechen hier nicht nur vom Finanziellen – wirf nicht dein Geld für einen halbgaren Plan B hinaus. Verschwende nicht deine wertvolle Zeit mit einem Urlaub, der eigentlich nicht dem entspricht, was du willst, sondern warte auf den richtigen Moment.
Die Dauer des Urlaubs ist ganz individuell zu entscheiden. Hör auf dein Bauchgefühl und verlass dich auf Erfahrungswerte, nicht auf Allgemeinplätze. Konkreter: Zwei Wochen sollten drinnen sein.
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Schließ laufende Projekte ab
Laufende Projekte sollten abgeschlossen oder zumindest an einem Punkt sein, der nicht kritisch ist. Neue Deadlines und wichtige Meetings nicht zu früh nach der Wiederkehr ansetzen, sondern ein, zwei Tage zum Akklimatisieren einrechnen.
Informiere deine Kunden rechtzeitig
Die Kunden einige Wochen vor dem Urlaubsbeginn informieren und dann noch einmal vor Antritt erinnern – und zwar alle, nicht nur die, mit denen du gerade viel zu tun hast. Angenehmer Nebeneffekt: Du trittst mit deiner passiven Kundschaft wieder einmal in Kontakt.
Kommuniziere auch deinen engsten Kunden ganz klar, ob du im Urlaub für Notfälle erreichbar bist oder nicht. (Wir raten zu Letzterem.)
Formuliere eine Abwesenheitsnotiz
Eine gute Abwesenheitsnotiz ist wie ein Freund, der einen zuhause vertritt, obwohl er eigentlich sauer ist, dass er nicht selbst am Strand liegen darf. Soll heißen: Bitte keine Schadenfreude nach dem Motto Ich hab jetzt frei, ihr nicht! mitschwingen lassen. (Ja, selbst wenn es eine der großen Freuden der Selbstständigkeit ist, zu völlig unorthodoxen Zeiten verreisen zu können!) Wo und warum sie dort sind, ist außerdem Privatsache.
Optimalerweise ist die Abwesensheitsnotiz pragmatisch, höflich und informativ und – für alle mit einem internationalen Kundenstock – mehrsprachig. Wer ein kleines Unternehmen führt, kann seinen Telefondienst an einen versierten Mitarbeiter outsourcen. Muss aber nicht sein.
Genieß deinen Urlaub
Fahr in den Urlaub, wirklich! Und nimm dir etwas von dort mit – ob nachhause oder ins Büro: eine schöne Postkarte, ein typisches Gewürz oder ein Buch über die Region. Was du erlebst, wir dir gut tun – und wenn es dir gut geht, passt auch der Output.
Und jetzt noch eine Prise Business-Spiritualität: Wann haben wir den Zen-Zustand des optimalen Urlaubs für Selbstständige erreicht? Wenn folgendes klappt: Abschalten, vertrauen, genießen, loslassen. Und dabei wissen, sogar verinnerlichen, dass es danach mit dem richtigen Schub weiter geht.
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