1. Alle Beteiligten müssen profitieren
Eine Kooperation erfordert eine (meist nicht unbeträchtliche) Investition an Zeit, Geld und Einsatz. Je höher die Rückflüsse aus dieser Investition sind, desto größer ist das Interesse, sich für die Kooperation zu engagieren. Je schlechter das Verhältnis zwischen Investition und Rückflüssen ist, desto geringer wird das Interesse der Kooperationspartner, und somit der Erfolg und die Resultate sein.
- Bei nach außen gerichteten Kooperationen (also bei Kooperationen, die auf Kundengewinnung bzw. auf den Markt gerichtet sind) muss sich der Nutzen für die Kunden aus der Kooperation selbst ergeben.
- Bei nach innen gerichteten Kooperationen (also Kooperationen, die auf Kostenteilung o.ä. gerichtet sind) muss die Kooperation den Kooperationsmitgliedern einen klaren Nutzen bieten, den sie sonst nicht hätten.
TIPP: Kooperieren sie nur dann, wenn Sie mit der Kooperation Ihre Stärken weiter verstärken und/oder Ihre Schwächen reduzieren oder neutralisieren können.
2. Die Kooperationspartner müssen über soziale Kompetenz verfügen
Dass Offenheit, Ehrlichkeit, Toleranz, Handschlagqualität, gegenseitige Achtung, regelmäßige Kommunikation und regelmäßige Treffen Grundvoraussetzungen sind, leuchtet ein.
Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, den Betrieb des Kooperationspartners gut zu kennen, keine Sorge zu haben, mehr zu geben als zu nehmen und bereit zu sein, Verantwortung für die Gruppe zu übernehmen.
Fehlen die genannten Faktoren, führt dies rasch zur Angst vor Nachteilen, die durch die eigene Offenheit entstehen könnten: zu Neid und Konkurrenzdenken, was wiederum dazu führt, dass Leistungen nur halbherzig eingebracht werden – ein Teufelskreis!
TIPP: Kooperieren Sie nur mit Menschen, die von ihrer Grundeinstellung her bereit sind, für das Erreichen der Kooperationsziele mehr zu geben, als (kurzfristig) zu bekommen – die also wirklich bereit sind, in die Zukunft der Kooperation zu investieren.
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3. Die Kooperationspartner müssen über Management-Kompetenz verfügen
Aufgabe des Kooperations-Managements ist es, für klare gemeinsame Ziele, eine straffe Organisation und eine eindeutige Marktorientierung sicher zu stellen. Das Management muss daher
- genau definieren, wer welche Leistungen erbringt,
- sicherstellen, dass jeder Partner diese Leistungen auch einbringt,
- für Gleichberechtigung, Offenheit, Transparenz, Ehrlichkeit und Konsensorientierung in der Gruppe sorgen,
- einfache, klare (EDV-unterstützte) Strukturen schaffen,
- Zuständigkeiten und Aufgaben der Mitglieder definieren,
- die Kooperationsziele auf die Ziele der Mitgliedsbetriebe ausrichten,
- eine flexible und gerechte Aufgabenverteilung zwischen den Mitgliedern sicherstellen,
- bei Bedarf weitere Kooperationsmitglieder akquirieren.
TIPP: Ihr Kooperationspartner sollte bereit sein, einmal getroffenen Entscheidungen des Kooperationsmanagements auch zu folgen. Partner, die gemeinsame Entscheidungen nicht einhalten, haben in einer Kooperation keinen Platz – trennen Sie sich lieben früher als später!
4. Die Kooperationspartner müssen einander vertrauen
Vom gegenseitigen Vertrauen hängt ab, ob und wie nachhaltig Probleme, wie sie in jeder Zusammenarbeit auftreten, behoben werden können.
Vertrauen ist daher das Schlüsselelement, die Grundlage aller erfolgreichen Kooperationen. Es ist die Voraussetzung, um überhaupt langfristig erfolgreich sein zu können.
Fehlt Vertrauen, entsteht Angst vor Nachteilen, aber auch Neid und Konkurrenzdenken und die Kooperation wird geschwächt.
TIPP: Vertrauen entsteht durch positive soziale Kontakte. Verbringen Sie mit Ihren Kooperationspartnern möglichst viel Zeit abseits der eigentlichen Kooperationsaktivitäten. So lernen Sie ihre Partner als Mensch kennen und schätzen (oder auch nicht). Ihm zu vertrauen fällt dann viel leichter.
5. Kapitaleinsatz ist kein Erfolgsgarant
Anders, als vielleicht landläufig angenommen, hängt der Erfolg einer Kooperation nicht von der Höhe des eingesetzten Kapitals ab.
Kooperationen mit wenig oder keinem Kapitaleinsatz haben also eine ebenso große Chance, erfolgreich zu sein, wie Kooperationen mit Kapitaleinsätzen in Millionenhöhe. Ausreichend Kapital ist also kein Garant für Kooperationserfolg.
TIPP: Kapital ist kein Erfolgsgarant. Projekte ohne ausreichende finanzielle Basis zur Finanzierung der Kooperationsaktivitäten sind allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt!
6. Innovation erhöht Ihre Chancen
Laut Organisations-Experten ist Innovation kein zwingender Erfolgsfaktor. Unternehmen, die bereits Kooperationen eingegangen sind, haben allerdings beobachtet, dass bei innovativen Projekten die Aussicht auf Erfolg größer ist.
TIPP: Wenn die Kooperation nichts (subjektiv) Neues oder Anderes, mit einem besseren Nutzen als die Konkurrenz anzubieten hat, warum sollte sich dann ein Auftraggeber für die Kooperation entscheiden? Geben Sie potentiellen Kunden, aber auch potentiellen Kooperationspartnern einen ganz konkreten Grund/Nutzen, sich für die Kooperation zu entscheiden!
7. Die Kooperationspartner müssen ähnlich ticken
Organisations-Experten haben beobachtet, dass Gruppen umso erfolgreicher sind, je homogener sie sind. Unternehmen, die erfolgreiche Kooperationen eingegangen sind, berichten wiederum, dass Verschiedenartigkeit eher bereichernd als destruktiv wirkt – so lange alle Gruppenmitglieder in die gleiche Richtung ziehen. Fakt ist: Die Chemie muss stimmen.
TIPP: Kooperieren Sie als EPU nur mit Menschen, die Sie wirklich mögen!
8. Die Ressourcen für die Kooperation müssen da sein
Einer der häufigsten Gründe, an denen Kooperationen scheitern: Die beteiligten Unternehmen sind zu klein, um die Zusatzbelastung einer Kooperation bewerkstelligen zu können. Hier ist also vorab ausreichend Management-Kompetenz gefragt, um dies abschätzen zu können.
TIPP: Besser kleine Kooperationsprojekte umsetzen, als an großen Projekten zu ersticken!
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