Der Anfang einer Geschäftsidee ist meist geprägt von überschwänglicher Begeisterung. Man ist davon überzeugt, dass seine Idee das nächste große Ding ist. Doch nicht selten folgt auf den ersten Kontakt mit potentiellen Kunden oder Experten Ernüchterung. Nämlich wenn sich dabei herausstellt, dass man doch keine Ahnung von den Kunden, ihren Bedürfnissen, von Marktdynamiken und seiner Konkurrenz hat.
Kein Team ist davor gefeit, falsche Annahmen zu treffen – und die führen zu fatalen Fehlern statt zum großem Erfolg. Deshalb ist es entscheidend, so schnell wie möglich zu lernen. Das bedeutet: Hypothesen aufstellen und echtes Feedback aus dem Markt einholen, um zu überprüfen, ob man auf dem richtigen Weg ist. Der folgende 6-Schritte-Prozess zeigt dir, wie das geht.
1. Kundenexploration: Nicht alle Kunden müssen meine sein
Ohne Kunden kein Geschäft. Deshalb: Lerne deine Kunden kennen! Definiere die Kundensegmente, die du ansprechen möchtest und deren wichtigstes Bedürfnis, das du befriedigen willst.
Frage dich: Was sind die Probleme – z.B. negative Gefühle, unerwünschte Kosten oder Risiken – denen deine Kunden begegnen? Es gilt dabei, die Kundenbedürfnisse wirklich zu verstehen, und nicht darum, eine Lösung zu erzwingen! Je besser das gelingt, desto höher der Mehrwert, den man mit seiner Idee für seine Kunden schaffen kann – und folglich auch der eigene Geschäftserfolg.
WICHTIG: Du kannst nicht jeden Kunden bedienen. Konzentriere dich stattdessen auf ein Kundensegment – und finde deinen Nischenmarkt.
- Validierungsschritt 1: Gibt es überhaupt ein Problem?
Nach dem Aufstellen einer Annahme ist es wichtig zu überprüfen, ob das jeweilige Problem tatsächlich existiert und – noch viel wichtiger – für die Kunden überhaupt relevant ist. Ist dies der Fall, kann die Annahme bestätigt werden und der nächste Schritt folgen.
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2. Entwickeln der Lösung: Kundennutzen im Fokus
Im zweiten Schritt geht es um die Entwicklung einer Lösung, die den Kundenbedürfnissen entspricht. Liste die wichtigsten ermittelten Probleme und Bedürfnisse auf und behalte dabei immer den Kundennutzen im Auge.
Überlege dkir nun jene Funktionen, die dein Produkt oder deine Dienstleistung aufweisen muss, um die Kundenprobleme zu lösen. Formuliere dein Werteversprechen: Was ist dein Alleinstellungsmerkmal? Was ist der direkte Kundennutzen? Und vergiss nicht, deine Gesamtlösung leicht verständlich zu erklären.
- Validierungsschritt 2: Passt die Lösung zum Kundenproblem?
Einer der wichtigsten Gründe, weshalb Ideen scheitern, ist die Annahme, dass sich die eigene Lösung perfekt eignet, um das identifizierte Problem zu lösen.
Überprüfe daher zunächst deine Annahmen und starten deinen Prototyp. Die Herausforderung besteht darin, rasch und so günstig wie möglich zu erkennen, ob und wie du das Wertversprechen einhalten kannst.
Analysiere danach deine Erkenntnisse, um Annahmen zu bestätigen oder zu verwerfen.
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3. Geschäftsmodell: Das große Ganze sehen
Hier geht es darum, das erlangte Wissen über deine Kunden und deinen Lösungsansatz auf ein Blatt Papier zu bringen. Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie dein Unternehmen funktioniert und Kundennutzen stiftet, bündelt und liefert.
Achte darauf, dass die unterschiedlichen Elemente zusammenpassen und dein Geschäftsmodell eine Geschichte erzählt.
- Definiere, wo und wie du mit deinen Kunden in Kontakt trittst. In welcher Beziehung stehst du zu deinen Kunden?
- Arbeite heraus, wie du den versprochenen Mehrwert mittels Aktivitäten, Ressourcen und Partnern schaffen kannst.
- Behalte immer das Budget, das dein Geschäft am Leben erhält, im Blick. Liste deine wichtigsten Kostentreiber und die Wege auf, wie du Einkünfte erzielen möchtest.
4. Wettbewerbsvorteil: Besser als die Konkurrenz sein
Konkurrenz gibt es immer. Davor muss man sich aber nicht fürchten, solange man weiß, wer sie ist. Um die perfekte Nische für sich zu finden ist es ratsam, eine Analyse der wichtigsten Konkurrenten durchzuführen.
Liste die für den Kunden relevanten Vorteile deiner Lösung auf und stelle sie jenen der Konkurrenz gegenüber. Finde die Geheimzutat deiner Lösung!
5. Marktgröße: Mehr als nur ein Spiel mit Zahlen
Um das Marktvolumen analysieren zu können, musst du ein Grundverständnis über die angepeilte Zielgruppe und die Größe des Marktes entwickeln. Die Schwierigkeit dabei ist, verlässliche Quellen für diese Zahlen zu finden. Gehe immer von eher konservativen Annahmen aus!
6. Finanzen: Scheue dich nicht vor Prognosen
Wenn du dich davon überzeugt hast, einen ausreichend großen Markt für deine Geschäftslösung gefunden zu haben, ist es an der Zeit, kurze Finanzprognosen zu erstellen.
Spiele verschiedene Szenarien durch: Wie viele Kunden musst du erreichen? Wann sind die Kosten gedeckt? Ab welcher Stückzahl kannst du Kosten einsparen?
- Validierungsschritt 3: Ist mein Produkt für den Markt geeignet?
Prüfe im abschließenden Validierungsschritt, ob du mit deiner Lösung das Werteversprechen nachhaltig einhalten kannst und ob das Geschäftsmodell skalierbar ist, also Wachstumspotential hat.
Keine Idee ist von Beginn an perfekt
Viele Innovationsteams und Start-ups haben mit diesem 6-Schritte-Prozess erfolgreich Produkte und Dienstleistungen in Gang gesetzt. Die strukturierte Gliederung hilft auch dir, den richtigen Fokus zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.
Und sei beruhigt: Keine Idee ist von Beginn an perfekt. Aus diesem Grund stellen die drei Validierungsschritte sicher, ein Geschäftsmodell nur auf überprüften Annahmen aufzubauen. Viel Erfolg!
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