1. Den Bedarf einer privaten Pensionsvorsorge erkennen
Insbesondere für Frauen ist es ratsam, privat für die Pension vorzusorgen und Geld auf die Seite zu legen:
- Laut Statistik Austria betrug die durchschnittliche Nettopension von Männern im Jahr 2018 1.966 Euro, Frauen bezogen hingegen nur 1.059 Euro netto monatlich – das ist weniger, als die von der EU-definierte Armutsgrenze von 1.286 Euro.
- In den Jahren vor dem Pensionsantritt verdienen Männer in Österreich im Schnitt 2.397 Euro netto, Frauen 2.230 Euro. Mit der gesetzlichen Alterspension haben Männer also 32 Prozent weniger Geld zur Verfügung, Frauen sogar 52 Prozent (!) weniger.
- Gründe dafür sind oft geringere Arbeitsleistung zugunsten der Kindererziehung, aber auch durch eine Scheidung kann es dazu kommen, dass sich Frauen in der Pension gänzlich alleine erhalten müssen. Dadurch sind sie bei gleichzeitig geringerer Pension eher altersarmutsgefährdet.
2. Rechtzeitig mit der privaten Vorsorge beginnen
Für die Altersvorsorge zu sparen rentiert sich umso mehr, je früher du damit beginnst.
Bei der Frage, wie viel Geld du monatlich zur Seite legen solltest, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten, ist vor allem die Frage entscheidend, wie viel Zeit noch bis zum Ruhestand bleibt.
Um den Schock bei Pensionsantritt zu vermeiden, sollten im besten Fall schon beim Eintreten in das Berufsleben zehn Prozent des verfügbaren Einkommens in die private Vorsorge investiert werden. Denn wer von 100 auf 50 Prozent des Einkommens zurückfällt, wird spätestens dann bereuen, nicht ausreichend Geld zur Seite gelegt zu haben.
3. Die persönliche Pensionslücke ermitteln
Sicher ist, dass jede/r Erwerbstätige beim Pensionsantritt mit einer Pensionslücke konfrontiert wird. Als Pensionslücke wird jener Betrag bezeichnet, der zwischen dem Letztgehalt und dem gesetzlichen Pensionsanspruch fehlt.
Gerade Menschen mit hohem Einkommen sollte bewusst sein, dass für die Beiträge zur Alterspension eine jährliche Höchstbemessungsgrundlage von rund 75.000 Euro gilt. Das bedeutet: Für alles, was darüber verdient wird, werden keine Pensionsversicherungsbeiträge fällig und es hat auf den Pensionsanspruch keinen Einfluss.
Analysiere also deine finanzielle Situation rechtzeitig, berechne die Lücke zwischen Ist und Soll und suche nach passenden Investmentprodukten, um jenes Kapital aufzubauen, das dir bis zum Ableben finanzielle Unabhängigkeit garantiert.
TIPP: Mit dem Pensionsrechner der SVS lässt sich zudem eine ungefähre Prognose der zu erwartenden Pensionshöhe erstellen. Den Stand deines persönlichen Pensionskontos bei der SVS kannst du mit deiner Handy-Signatur jederzeit einsehen.
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Den Kapitalbedarf berechnen
Mit Hilfe verschiedener Tools, wie z.B. mit diesem lässt sich schnell und einfach berechnen, wie viel Kapital zur Seite gelegt werden muss, um im Alter keine Einkommenseinbußen zu verzeichnen.
Wer beispielsweise mit 20 Jahren startet und konsequent 150 Euro monatlich zur Seite legt, kann bis zum Regelpensionsalter von 65 Jahren, bei einer inflationsbereinigten Rendite von 3,5 Prozent, das beachtliche Kapital von 202.641,- Euro ansparen. Das entspricht einem monatlichen Zusatzbudget von 1.175 Euro bis zum 85. Lebensjahr – zusätzlich zur staatlichen Pension.
Wer erst mit 40 Jahren anfängt, für die Pension vorzusorgen, müsste monatlich schon 400 Euro investieren, um zu demselben Ergebnis zu kommen.
Und natürlich kommt es auch darauf an, welchen Lebensstandard du im Alter genießen möchtest und wie hoch die tatsächliche Pensionslücke sein wird.
Auf Eigentum statt Miete setzen
Ein nicht zu kleiner Brocken, der im Alter wegfallen könnte, sind die Mietkosten. Nämlich dann, wenn du in einer eigenen Immobilie wohnst und eventuelle Raten abbezahlt sind. Auch deine Wohnsituation ist also ein wichtiger Punkt deiner privaten Vorsorge.
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Fazit
Die gesetzliche Pension nimmt in Österreich im internationalen Vergleich einen sehr großen Stellenwert ein. 90 Prozent aller Pensionsleistungen kommen aktuell aus der gesetzlichen Pension. Doch das reicht meist nur dazu aus, die Lebenskosten abzudecken. Den gewohnten Lebensstandard werden viele Menschen nur halten können, wenn sie sich rechtzeitig um eine private Vorsorge kümmern.
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