OpenWEB Box: eine smarte IT-Idee für die Hotellerie
Thomas Wimmer berät die Hotellerie. Dabei fielen ihm die gravierenden Sicherheitsrisiken auf, die viele Hotels mit ihrem Gäste-WLAN eingehen. Und er hatte eine Idee.
2009 hat Thomas Wimmer sein Unternehmen Venta Tourismus gegründet, das unabhängige österreichische Hoteliers bei der Budgetplanung unterstützt. Dabei hat er festgestellt, dass seine Expertise auch gefragt ist, wenn das Internet schnell und sicher laufen soll.
Start im Tourismus
Ich habe die Hotelfachschule Klessheim in Salzburg absolviert und lange in der Hotellerie gearbeitet – in fast jeder Position, vom Barkeeper bis zum Hoteldirektor, für Hotelketten ebenso wie für ausgesprochen noble Häuser. Doch irgendwann wollte ich etwas Eigenes machen, und zwar in dem Segment des heimischen Tourismus, das mir besonders am Herzen liegt: kleine bis mittelgroße Inhabergeführte Betriebe, die die österreichische Gastlichkeit ausmachen.
Selbständig mit Kostenplanung
Diese Betriebe haben zwar meist ein hervorragendes Produkt, um das sie sich auch unglaublich bemühen, lassen aber oft etwas ganz Wesentliches außer Acht: nämlich die Kostenplanung. Die Zahlen interpretiert der Steuerberater durchaus korrekt, aber eben immer erst im Nachhinein. Und vor allem hilft er meist nicht, wenn es um die Umsetzung nötiger Maßnahmen geht.
Diese Lücke schließen wir mit Venta Tourismus. Wir gehen hin, schauen uns an, wie viele Mitarbeiter für den laufenden Betrieb notwendig sind und wie viel Umsatz erzielt werden muss, um ein positives Ergebnis zu erzielen. Daraus ergibt sich dann ein durchschnittlicher Sollpreis, der für ein Zimmer erzielt – und dann auch gehalten werden muss. Mit der nötigen Budget-Disziplin kann im Grunde gar nichts mehr schiefgehen.
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Bei Kunden Lücken entdeckt
Bei unseren Besuchen bei Hoteliers in ganz Österreich sind wir dann auf ein weiteres, ganz aktuelles Problem aufmerksam geworden: das Internet und alle damit verbundenen Aspekte.
Das ist zum einen die Geschwindigkeit, die die Gäste heute erwarten – und die selten zufriedenstellend ist. Das Problem tritt schon in Ballungsräumen auf, wenn etwa ein Glasfaserkabel vor dem Haus vorbeiläuft, das alte Kupferkabel, das zum Router führt, aber einen unüberwindbaren Engpass bildet. Man kann sich ausmalen, was das im schönen Berghotel bedeutet, wo das Signal die letzten fünf Kilometer vom Tal herauf über bestehende, alte Leitungen transportiert wird. Oder wenn es womöglich gar keine Leitung gibt, weil das Hotel zu abgelegen liegt.
Die Nachteile unprofessioneller IT
Das zweite Problem ist die Sicherheit. In vielen Betrieben kennt sich ein Mitarbeiter irrsinnig gut aus, der macht das alles selbst. Das bedeutet: Er stöpselt das LAN-Kabel zuerst ins Modem und danach in den PC – fertig. Das Modem wird noch mit einem einfach zu merkenden Passwort und einer aussagekräftigen SSID-Kennung – etwa Hotel Bergfrieden – konfiguriert. Dann wird das Passwort an die Gäste weitergegeben – fertig ist die Katastrophe.
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So eine hausgestrickte Lösung bringt gleich mehrere Probleme:
Das Gäste-WLAN als Sicherheitsrisiko
Erstens: Der Gast geht über den Server des Betriebs ins Internet. Das bedeutet: Auf dem Weg durch den Server kann jeder potentielle Übeltäter den Betrieb im Handumdrehen still legen. Viren, Trojaner, alle Arten von Schadprogrammen und Schlimmeres – alles kann so ungehindert das System angreifen.
Zweitens: Weil jeder Gast das selbe Passwort hat, ist es zumindest für den Hotelier im Ernstfall nicht nachweisbar, wer verbotene Websites besucht hat.
Und drittens haben alle Gäste, sobald sie online sind, die gesamte Bandbreite zur Verfügung. Das bedeutet, dass der Hotelbetreiber für den reibungslosen Betrieb mehr Bandbreite benötigt.
Die Lösung: die OpenWEB Box
Um diese Probleme zu lösen, habe ich gemeinsam mit einem Kooperationspartner aus dem technischen Bereich vor knapp drei Jahren die OpenWEB Box entwickelt – eine echte technologische Innovation. Die einzelnen Komponenten waren zwar alle schon länger verfügbar, es gab aber keine praktikable Verknüpfung.
Die OpenWEB Box stellt über das LTE Netz in einem Umkreis von zirka 50 Meter ein WLAN-Netz her. Der Unterschied zu herkömmlichen Lösungen: Bevor der Nutzer ins Internet gelangt, wird er über einen so genannten VPN-Tunnel – das ist eine besonders sichere Verbindung – über unser eigenes Rechenzentrum in Wien geleitet.
Sicherheit und Service für den Gast
Und dieses Rechenzentrum bietet unseren Kunden eine Reihe von Services: Eine Firewall gegen Schadsoftware, einen Filter für unerwünschte Websites, ein Bandbreiten-Management und die Möglichkeit zur Fernwartung. Wenn gewünscht, können wir auch jedem User unterschiedliche Bandbreiten zuteilen, individuelle Online-Zeiten vergeben und die Passwörter automatisch an die Nutzer verschicken.
Einfach zu implementieren
Die ganze Lösung findet in einer kleinen Schachtel Platz und ist einfach zu implementieren: Die OpenWEB Box kommt von uns fertig konfiguriert, man muss sie nur noch ans Stromnetz anschließen. Mit Hilfe von dazugehörigen Access-Points (Verstärken) können wir innerhalb eines Tages ein ganzes Hotel mit schnellem und verlässlichem Internet versorgen
Ich habe die OpenWEB Box immer mit, wenn ich Kunden besuche. Ich kann sie ganz unauffällig in Betrieb nehmen, und während der Hoteldirektor mit seinen 4MBit noch wartet, dass sich seine Homepage aufbaut, habe ich meine Schachtel schon angesteckt und sofort häufig zehnmal mehr Bandbreite zur Verfügung. Voraussetzung ist natürlich, dass das LTE-Netz funktioniert – das lässt sich mit einer funktechnischen Analyse aber rasch herausfinden.
Simples System mit besten Referenzen
Das Gerät kostet derzeit 1.200 Euro, ein Access-Point jeweils 175 Euro, ein Arbeitstag, den es inklusive An- und Abreise braucht, um das System zu installieren, noch einmal 1.200 Euro. Dazu kommt die Bandbreite des jeweiligen Providers – und für die Leistungen des Supports ein monatlicher Beitrag ab 145 Euro, je nach Größe der Anlage.
Diese Kombination aus Geschwindigkeit, Sicherheit, Mobilität und problemlosen Handling hat uns mittlerweile sogar die Firma Schrack – Seconet als Kunden gebracht. Der alteingesessene Kommunikations-Konzern nutzt unser System in den Schulungsräumen all seiner österreichischen Standorte. Eine schöne Bestätigung für einen kleinen Tourismus-Consulting-Anbieter!
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