Wie Andrew Hofer in einer Nische für Sprachtrainings erfolgreich ist
Dank vielfältiger Berufserfahrung und langjähriger Auslandsaufenthalte kann Andrew Hofer branchenspezifische Sprachtrainings für das gehobene Management anbieten.
Die Englischkenntnisse, die sich Andrew Hofer über Jahrzehnte in Mangement-Positionen in den USA angeeignet hat, gibt er nun als Sprachtrainer weiter. Und zwar in Form individuellen Privattrainings, maßgeschneidert für die Erfordernisse seiner Studenten.
Frühes Fernweh
Ich wollte immer schon die Welt kennen lernen. Zuerst wollte ich ein paar Jahre in London leben – ich habe dort eine tolle Frau kennen gelernt – aber der Antrag für das Arbeitsvisum hat zu lange gedauert und am Ende haben mich der Nebel und der Regen vertrieben. Stattdessen ging ich in die USA, und zwar nach Kalifornien. Dort war ich dann jahrzehntelang Steuerzahler, konnte aber auch viel reisen. Ich habe unter anderem in der Logistik-, der Finanz- und der Immobilienbranche gearbeitet und war – teils auf eigenes Risiko – auch selbst Geschäftsmann. Ich hatte immer Freude an dem, was ich tat, und wenn sich mir eine Gelegenheit bot, ergriff ich sie. So habe ich viele Erfahrungen gesammelt.
Rückkehr aus Liebe
2010, anlässlich eines Besuchs in Wien, habe ich überraschend meine große Liebe aus meiner Jugend wiedergetroffen, und es hat mich total erwischt. Zunächst wollte ich zwischen Europa und den USA pendeln, das war auf Dauer aber zu mühsam und geschäftlich nicht machbar. Schließlich hat mein Herz gesiegt, und die durchschnittlich 265 jährlichen Sonnentage erleichterten es auch, meinen Lebensmittelpunkt nach Österreich zu verlegen.
Österreichische Verhältnisse
Ich hätte natürlich auch in Österreich mein Corporate Life wieder aufnehmen können, habe aber rasch festgestellt, dass die Management-Kultur hier eine ganz andere ist und sich mit meinem Stil nicht gut vertragen würde. Weil ich allerdings in dieser Zeit des Suchens mit etlichen Geschäftsführern und Firmeninhabern gesprochen habe, ist mir auch aufgefallen, dass das Business-Englisch hier größtenteils doch sehr zu wünschen übrig lässt – was vielen natürlich auch klar ist. Im Laufe eines dieser Gespräche wurde ich dann gefragt, ob ich nicht helfen könnte, einen Mitarbeiter zu coachen, der bei einer internationalen Organisation in Brüssel ein Projekt auf Englisch vorstellen musste. So kam es dann sehr spontan und eigentlich zufällig zu meinem ersten individuellen Sprachtraining.
Branchenspezifische Sprachtrainings
So hat sich also mein Job eher zufällig entwickelt. Ich habe dann eine Anzeige im Bazaar geschaltet, auf die hat sich auch gleich jemand gemeldet, und seither bekomme ich neue Kunden hauptsächlich über Empfehlungen.
Meine Spezialität ist, dass ich keine standardisierten Kurse anbiete, sondern ein maßgeschneidertes Programm. Nachdem ich in vielen verschiedenen Branchen gearbeitet habe, kenne ich auch die jeweilige Fachsprache gut genug, um gezielt auf die zu erwartenden Gesprächssituationen eingehen zu können. Immobilienmakler etwa benötigen eine andere Sprache als Ingenieure, und auch, ob Sie mit Engländern, Amerikanern oder gar englischsprechenden Russen zu tun haben, macht einen Unterschied.
Flexible Form
Die völlig flexible Zeiteinteilung, die sich aus dem Zeitplan meiner Kunden ergibt, genieße ich sehr. Natürlich muss man da auch selbst entsprechend flexibel sein, aber gegen eine Unterrichtseinheit am Samstag Nachmittag auf dem Golfplatz kann man ja eigentlich nichts einwenden. Und genau dort kann man dann den Ernstfall auch recht gut durchspielen, es kommt ja weniger auf die Vokabeln an, die kann man lernen, sondern viel mehr darauf, das Gefühl für deren richtigen Einsatz sowie grundsätzliche Dinge wie Satzstellung zu verinnerlichen. Das geht freizeitbegleitend genauso gut, wenn nicht sogar besser, als in einer Schulklassensituation.
Es geht darum, englisch zu denken, andernfalls nützen die besten Vokabelkenntnisse nichts und es wird trotzdem seltsam klingen. Es gibt aber auch Fälle, wo wir eine konkrete Präsentation oder einen Vortrag durchgehen, wieder ganz konkret mit Fokus auf die jeweilige Branche oder Industrie und die zu erwartende Zuhörerschaft.
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Flexible Preisgestaltung
Meine Preisgestaltung passt sich diesen unterschiedlichen Situationen an. Weil ich keine Standardklassen anbiete, sondern nur individuelles Training, muss ich kein eng geschnürtes Paket zu einem bestimmten Preis definieren. Prinzipiell kostet eine Stunde zwischen 60 und 150 Euro. Als Einzelunternehmer habe ich keine Overheads, nur die Terminkoordination habe ich ausgelagert, und manchmal beauftrage ich auch Recherchen zu spezifischen Themen, da gibt es immer genug Studenten, die das gerne erledigen, um zu üben.
Ich verrechne nur jene Stunden, die ich mit meinen Klienten tatsächlich arbeite. Das kann bei entsprechendem Talent oder Vorkenntnissen kürzer dauern, in manchen Fällen – etwa Ingenieuren, die oft ganz anders denken und weniger Übung haben – durchaus auch länger.
Freude am Job
Mein neues Business macht mir viel Freude, denn abgesehen von einem regelmäßigen und selbstbestimmten Einkommen bekomme ich jede Menge positives Feedback. Ich bekomme mittlerweile regelmäßig Aufträge von Head Huntern, die einen besonders geeigneten Kandidaten für einen Job haben, aber fürchten, dass ihre Vermittlung an seinen Sprachfähigkeiten scheitern könnte. Mit denen spiele ich dann alle möglichen Situationen eines Vorstellungsgesprächs durch, so lange, bis ihnen ein deutsches Wort erst gar nicht in den Sinn kommt. Und wenn dann mein Auftraggeber von der Personalvermittlung anruft, um mir zu sagen, mein Schützling hat den Job bekommen, dann freut mich das. Und das ist nicht nur die schönste Belohnung, sondern auch die beste Werbung!
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