Ergonomische Büromöbel - gut zu dir, gut zu deinem Rücken
Sie leiden häufig unter Rücken- oder Nackenschmerzen? Welcome to the Club. Tatsache ist: Meist sitzen oder stehen wir falsch. So beugen Sie vor.
Sitzen ist das neue Rauchen, heißt es bereits salopp: Rücken- und Nackenschmerzen sind eine der häufigsten Berufskrankheiten, ausgelöst durch eine langfristig einseitige Haltung. Die Arbeit am Schreibtisch, vor allem am Computer, steht dabei an vorderster Stelle. Rücken- oder Nackenschmerzen, geschwollene Beine, brennende Augen und Kopfschmerzen sind die Folgen falscher Haltung beim Arbeiten und falscher Büroausstattung.
Während bei Angestellten das Arbeitsinspektorat regelmäßig alles überprüft, sind Selbständige für sich selbst verantwortlich. Hier die wichtigsten Do’s and Don’ts:
1. Sparen Sie nicht beim Bürosessel.
Schließlich sitzen Sie täglich bis zu acht Stunden und mehr darauf. Ergonomische Bürostühle zeichnen sich durch viele Einstellungsmöglichkeiten aus. Sitzhöhe, Höhe und Weite der Armlehnen müssen individuell anpassbar sein. Idealerweise lässt sich auch die Höhe der Rückenlehne und einer eventuellen Kopfstütze verstellen.
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Wichtig ist, dass der Rücken gestützt wird und die Kniekehlen frei bleiben. So wird die Wirbelsäule unterstützt und die Blutzirkulation ist gewährleistet.
Außerdem lässt sich ein guter Bürostuhl bewegen, so dass ein gestütztes Zurücklehnen möglich ist. So wird eine zu einseitige Haltung vermieden und die Wirbelsäule entlastet.
2. Achten Sie auf Ihre Position am Schreibtisch.
Ein ergonomischer Schreibtisch ist höhenverstellbar. Ob der Tisch die optimale Höhe hat, lässt sich mit einer einfachen Faustregel überprüfen: Passt zwischen Schreibtischplatte und Oberschenken eine Handbreite, ist der Abstand optimal. Lässt sich die Tischhöhe nicht verstellen, schaffen Sie eine Fußstütze (gibt’s bei jedem Büroartikelversand) an. Außerdem sollte
- der Unterarm, wenn er auf der Tischplatte aufliegt, einen rechten Winkel zum Oberarm bilden.
- die Beine soviel Platz haben, dass sie auch bequem ausgestreckt werden können.
Manche Schreibtische lassen sich auch so verstellen, dass im Stehen daran gearbeitet werden kann.
3. Gönnen Sie Ihren Augen einen guten Bildschirm.
Vermeiden Sie Blendungen oder Spiegelungen. Der Bildschirm soll nicht vor oder gegenüber einem Fenster stehen, auch die Beleuchtung sollte sich nicht darin spiegeln. Die Höhe ist dann richtig, wenn die oberste Bildschirmzeile etwas unterhalb der horizontalen Blickrichtung liegt. Alles andere führt zu Verspannungen der Schultern und des Nackens. Idealerweise ist der Bildschirm dreh- und neigbar.
Auch auf den richtige Abstand zum Bildschirm sollten Sie um ihrer Augen willen achten: Als Grundregeln gelten:
- ca. 60 Zentimeter bei 17 Zoll-,
- 80 Zentimeter bei einem 21 Zoll- und
- 100 Zentimeter bei einem 24 Zoll-Monitor.
Prinzipiell gilt: je größer der Abstand, desto besser. Alte Bildschirme mit schlechter Auflösung sollten Sie wenn irgendwie möglich austauschen.
4. Unterschätzen Sie die Bedeutung der Tastatur nicht.
Wichtig ist, dass die Hände vor der Tastatur aufgelegt werden können. Es gibt eigene Handauflagen, die die Hände unterstützen. Die Tastatur muss neigbar sein, die Beschriftung der Tasten gut lesbar, und natürlich soll die Tastatur nicht herumrutschen.
Wer nach dem Zehn-Finger-System schreibt, entlastet Hände und Unterarme. Spezielle ergonomische Tastaturen unterstützen die natürliche Handhaltung entweder durch Wölbung oder auch indem sie sich teilen lassen.
Pro und Kontra: die Alternativen
- Stehtisch oder Stehpulte können eine gesunde Alternative für Zwischendurch sein. Durch die aufrechte Haltung werden Rücken und Beine entlastet, vor allem, wenn man dabei die Beine immer ein wenig in Bewegung hält. Das belebt den Kreislauf und fördert die Konzentration.
Bestens geeignet sind Stehpulte, um zu telefonieren, die Post zu lesen, handschriftliche Korrekturen vorzunehmen oder für eine schnelle Besprechung zwischendurch. Damit ein Stehtisch wirklich sinnvoll ist, muss er allerdings der Körpergröße angepasst werden. Am besten geht das mit höhenverstellbaren Modellen.
- Sitzbälle. In orange, pink, lika und türkis bringen sie Farbe ins Büro. Als alleinige Sitzgelegenheit weniger geeignet, können Sitzbälle aber eine gesunde Abwechslung für Zwischendurch sein. Wer sich hin und wieder für ein paar Minuten auf einen Ball setzt, trainiert durch die instabile Gleichgewichtslage die Wirbelsäule und beugt dadurch Verspannungen vor.
- Kniehocker finden sich auch in dem einen oder anderen Büro. Wie man aber bereits an der Sitzposition der BenutzerInnen erkennen kann, winkeln sie vor allem die Knie ab und stören damit die Durchblutung.
- Sitzkissen sind eine einfache und zugleich nützliche Möglichkeit, den Körper auch im Sitzen zu trainieren. Die leicht instabilen Sitzkissen „zwingen“ dazu, verschiedene Ausgleichsbewegungen zu machen. Diese trainieren den unteren Rücken und das Gesäß, treiben den Kreislauf an, stärken die Muskulatur und bewegen die Bandscheiben.
Fazit
Am ergonomischsten ist es, klassische Büromöbel individuell anzupassen und öfter einmal zur Kaffeemaschine, zum Drucker oder ans Fenster zu gehen, um den Blick ins Freie und vor allem die damit verbundene Bewegung zu genießen
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