Erleichterungen für Start-ups stärken den Wirtschaftsstandort
Schwerfällige Bürokratie und rechtliche Unsicherheiten halten viele Gründer davon ab, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Neue Rahmenbedingungen sind nötig.
Viele Start-ups kennen das: Sie haben eine innovative Idee und brennen darauf, diese umzusetzen, müssen aber rasch feststellen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen noch gewaltig hinterherhinken und die bürokratischen Hürden zum Teil schier unüberwindlich hoch scheinen. Das ist ernüchternd und kann den Innovationsgeist massiv bremsen. Die möglichen Folgen: Entweder setzt das Start-up alles auf eine Karte, beginnt trotz aller Widrigkeiten mit der Umsetzung seiner Idee und bewegt sich damit womöglich in einer juristischen Grauzone – ein Risiko, das nicht jeder zu tragen bereit ist – oder es dauert Wochen und Monate, bis die Behörden die notwendigen Bewilligungen erteilt haben und/oder eine geeignete rechtliche Regelung das Licht der Welt erblickt.
Rechtliches und finanzielles Risiko
Für die jungen Unternehmer ist das fatal: Sie tragen das rechtliche und finanzielle Risiko, immer in der Ungewissheit, ob ihre Idee überhaupt Abnehmer am Markt findet oder ob ein bestimmtes Konzept tatsächlich funktionieren kann. Schlimmstenfalls investieren sie viel Zeit und Geld, nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Die Möglichkeit, neue Ideen, Konzepte und Technologien vorab in einem geschützten Rahmen zu testen, fehlt derzeit. Und das hemmt innovative Entwicklungen.
Beeinträchtigung für den Wirtschaftsstandort Wien
Dazu hält die schwerfällige Bürokratie in Kombination mit den rechtlichen Unsicherheiten sehr viele junge Gründer davon ab, ihre Ideen in die Tat umzusetzen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Das ist nicht nur für die einzelnen Start-ups schlecht und demotivierend, das beeinträchtigt auch nachhaltig den Wirtschaftsstandort Wien. Wir brauchen nämlich frische, innovative Ideen, die uns weiterbringen und die die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Wien steigern. Wir brauchen aber auch die passenden rechtlichen Rahmenbedingungen dafür, und wir brauchen die Möglichkeit, neue Ideen vorab testen zu können, ohne in einer rechtlichen Grauzone und mit einem ständigen Risiko im Nacken zu agieren.
Sandkasten für innovative Start-ups
Ich fordere daher die Einführung eines so genannten Sandkastens für innovative Start-ups mit neuen Technologien. Der Sandkasten bildet dabei einen geschützten Rahmen, innerhalb dessen Start-ups bedenkenlos in neue, noch nicht regulierte Gebiete vorstoßen können. Rechtliche Konsequenzen gibt es dabei innerhalb eines noch festzulegenden Zeitraums keine. Im Gegenzug agieren die Start-ups den Behörden gegenüber absolut transparent.
Wenn es uns gelingt, diesen Rahmen zu schaffen, dann schaffen wir es auch langfristig, innovative Ideen am Leben zu erhalten, anstatt sie durch fehlende Regulierung oder Überregulierung im Keim zu ersticken. Gleichzeitig können die Behörden praxisnahe Regulierungen anhand ihrer Beobachtungen und aus dem Dialog mit den Start-ups ableiten. Unterm Strich steht idealerweise eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, die ein Miteinander von Start-ups und Behörden fördert und das Innovationspotenzial der heimischen Unternehmer nicht brach liegen lässt. Dafür werde ich mich mit aller Kraft einsetzen.
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