Weil die einen nicht genug bekommen, bekommen die anderen nicht genug
Was wir heute säen, können wir morgen ernten. Als direktvermarktender Biobauer ist das einer meiner Leitsätze. Aber es gilt auch, den Boden aufzubereiten.
Wenn der Spaß und die Freude an der Arbeit nur schlechtgeredet werden. Wenn Fleiß und Unternehmertum, Risiko- und Einsatzbereitschaft bestraft, anstatt gefördert werden. Wenn die politische und behördliche Bevormundung weiter zunehmen – dann werden sich viele Menschen, die von der Selbständigkeit angezogen werden, diesen Schritt gut überlegen.
Den Boden für Wachstum aufbereiten
Ein Biobauer ist immer bemüht, den Ackerboden zu pflegen und alles zu unternehmen, um diesen lebendig zu halten. Das geschieht durch Weitblick und in die Zukunft gerichtete Maßnahmen. Der Humusgehalt im Boden soll erhöht werden, um notwendiges Wachstum zu garantieren und vor Wetterkapriolen besser gerüstet zu sein. Ein hoher Humusgehalt kann Starkregen gut aufnehmen und abpuffern. Bei langer Trockenheit ist die Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit viel länger gewährleistet. Je üppiger und nachhaltiger dieser Boden- und Humusaufbau angelegt wurde, desto enkeltauglicher werden die Ernten sein.
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Wir brauchen ein Umfeld, wo Initiativen, Ideen und Visionen wachsen können, wo eine positive, hoffnungsvolle Grundstimmung weitergetragen werden kann. Menschen müssen das Gefühl haben, sich weiterentwickeln und wachsen zu können. Sie müssen wissen, dass sich Einsatz lohnt, dass sich die Geschäftsidee weiterentwickeln kann und die Unternehmerin/der Unternehmer ihre bzw. seine Ideen und Konzepte auch verwirklichen kann.
Nach Missernten muss es weitergehen
Wenn die Ernten nicht immer den erwarteten und gewünschten Ertrag bringen, dann soll das als Herausforderung angenommen werden. Es gilt, aus den Entwicklungen zu lernen und – wenn es einmal eine Missernte gibt – die Fehler zu analysieren. Nach einer Nachdenk- und Regenerierungsphase sind die nächsten Ernten vorzubereiten.
Im Wirtschaftsleben brauchen wir einen neuen Umgang mit Fehlschlägen, eine neue Kultur des Scheiterns. Wenn Projekte und Planungen nicht zum gewünschten Ergebnis führen, wenn gewisse geplante Faktoren nicht eintreten, wenn Modelle scheitern, dann sollen die Verantwortlichen die Lehren daraus ziehen und die gewonnenen Erfahrungen bei neuen Versuchen – dann hoffentlich auch mit Erfolg – einbringen.
Eine neue Form des Wirtschaftens
Die Zukunft wird uns vor viele Probleme stellen, die es zu lösen gilt. Wie werden sicherlich nicht so weiter tun können, wie in den letzten Jahren. Wir müssen weg vom System Weil die einen nicht genug bekommen, bekommen die anderen nicht genug.
Wir brauchen eine neue Form gemeinsamen Wirtschaftens in einem verbindlichen, wertschätzenden Umfeld.
Wir brauchen selbständige Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereit sind, für ihre Idee, für ihre Sache zu brennen und die – im Sinne Viktor Frankls – durch die Verwirklichung von Werten Sinn schaffen.
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